Öl

Brent klettert über 60 Dollar

Erstmals seit etwas mehr als einem Jahr ist der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude über die Marke von 60 Dollar je Barrel geklettert. Die Notierung erreichte in der Spitze 60,39 Dollar. Am Abend wurde die Sorte dann mit einem Plus von...

Brent klettert über 60 Dollar

ku Frankfurt

Erstmals seit etwas mehr als einem Jahr ist der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude über die Marke von 60 Dollar je Barrel geklettert. Die Notierung erreichte in der Spitze 60,39 Dollar. Am Abend wurde die Sorte dann mit einem Plus von 1,4% bei 60,19 Dollar gehandelt. Deutlich zugelegt hat auch die Notierung der führenden US-Sorte West Texas Intermediate (WTI), die um 1,6% auf 57,76 Dollar anzog und in der Spitze bis auf 57,94 Dollar kletterte.

Trotz der zweiten Pandemiewelle, die weite Teile der Welt im Griff hat, baut sich der Angebotsüberschuss bei Rohöl allmählich ab. Dies lässt sich auch daran ablesen, dass der Spread zwischen dem Monatskontrakt und dem Sechsmonatskontrakt bei Brent Crude am Montag auf 2,54 Dollar je Barrel gestiegen ist. Dies ist das höchste Niveau seit Januar vergangenen Jahres. Dazu trägt bei, dass sich Saudi-Arabien als größter Produzent innerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) zu Produktionskürzungen verpflichtet hat, die über die Beschlüsse des Kartells hinausgehen. Zudem kam am Markt gut an, dass Saudi-Arabien in der vergangenen Woche die monatlichen Preise für Kunden in Asien konstant gehalten hat, während mit leichten Preissenkungen gerechnet worden war.

Ferner wird erwartet, dass die US-Konjunktur von dem von der Biden-Administration geplanten neuen Fiskalpaket im Volumen von 1,9 Bill. Dollar in erheblichem Maß gestützt wird. Das Paket soll noch im laufenden Monat durch den Kongress gebracht werden. Angetrieben wird der Ölpreis ferner durch einen schwächeren Dollar.

Der Ölpreis wird auch dadurch gestützt, dass sich auch unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden keine Lösung des Konflikts zwischen dem Iran und den USA abzeichnet. Während die iranische Regierung weiterhin darauf besteht, dass eine Rückkehr zu den Bestimmungen des Atomvertrages nur in dem Fall erfolgen wird, dass die USA ihre Sanktionen gegen das Land aufgeben, hat die Biden-Administration bereits deutlich gemacht, dass sie nicht daran denkt und damit im Grunde die Politik des vorherigen US-Präsidenten Donald Trump unverändert weiterführt. Da Israel mittlerweile regelmäßig Raketenangriffe auf iranische Einheiten in Syrien durchführt, steigt auch die Kriegsgefahr am Persischen Golf. Ein Angriff Israels und der USA auf den Iran wird nicht mehr ausgeschlossen.