Wirecard

Bundesbank rückt von BaFin-Entscheid zu Wirecard ab

Im Untersuchungsausschuss zum milliardenschweren Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard haben Vertreter der Bundesbank sich von der umstrittenen Entscheidung der Finanzmarktaufsicht BaFin für ein Leerverkaufsverbot auf Wirecard-Aktien...

Bundesbank rückt von BaFin-Entscheid zu Wirecard ab

sp Berlin

Im Untersuchungsausschuss zum milliardenschweren Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard haben Vertreter der Bundesbank sich von der umstrittenen Entscheidung der Finanzmarktaufsicht BaFin für ein Leerverkaufsverbot auf Wirecard-Aktien distanziert. Die Fachbereiche der Bundesbank hätten keine Gefahr für die Finanzstabilität gesehen, die ein solches Verbot begründet hätte, sagte Benjamin Weigert, Leiter des Zentralbereichs Finanzstabilität der Bundesbank, im Untersuchungsausschuss. Das zweimonatige Leerverkaufsverbot wurde im Februar 2019 erlassen und bestätigte bei Investoren die Wahrnehmung, dass Betrugsvorwürfe gegen Wirecard zur Marktmanipulation gestreut worden seien.

Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch habe mit BaFin-Vize Elisabeth Roegele wegen des geplanten Verbots telefoniert, sagte Weigert. Danach entschied sich die Bundesbank, ihre Einschätzung nicht offiziell zu den Akten zu geben, berichtete Bloomberg. „Die BaFin ist die Herrin des Verfahrens”, erklärte Buch am Freitag im Untersuchungsausschuss. „Wir wären bereit gewesen, eine Stellungnahme abzugeben. Aber die Bafin hat keine Stellungnahme angefragt. Und wir waren der Meinung, dass dies auch nicht unbedingt notwendig ist.”