Corona

Ceconomy pocht auf Öffnungsplan

Ceconomy fordert von der Politik einen klaren Fahrplan für Marktöffnungen. „Wir müssen lernen, mit dem Virus umzugehen. Dazu gehört die dauerhafte Öffnung des Handels“, sagte Vorstandschef Bernhard Düttmann einen Tag vor den Beratungen von Bund und...

Ceconomy pocht auf Öffnungsplan

ab Düsseldorf

– Ceconomy fordert von der Politik einen klaren Fahrplan für Marktöffnungen. „Wir müssen lernen, mit dem Virus umzugehen. Dazu gehört die dauerhafte Öffnung des Handels“, sagte Vorstandschef Bernhard Düttmann einen Tag vor den Beratungen von Bund und Ländern über die weitere Vorgehensweise in der Coronakrise. Die anhaltenden Marktschließungen seien aktuell eine große Herausforderung. „Wir wünschen uns einen klaren Fahrplan, wann und unter welchen Bedingungen wir die Märkte wieder öffnen können. Für uns geht es dabei, wie für viele andere, um jeden weiteren Tag“, veranschaulichte Düttmann die prekäre Lage für den stationären Einzelhandel.

Zwar ist Ceconomy, die Obergesellschaft von Media Markt und Saturn, mit Schwung in das im Oktober angelaufene Geschäftsjahr gestartet, doch die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erhöhen die Unsicherheit. „Die weitere Entwicklung von Covid-19 ist schwer vorherzusehen. Wir bewerten die Situation fortlaufend neu, auch mit Blick auf die Prognose“, sagte Finanzchefin Karin Sonnenmoser. An dem Ausblick – kalkuliert wird mit einem leichten Umsatzplus und einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 320 und 370 Mill. Euro – wird vorerst festgehalten, auch wenn aktuell noch 48 % der über 1000 Filialen geschlossen sind. Die warnenden Worte sorgten an der Börse für Verunsicherung. Der SDax-Wert gab in der Spitze um 8,7 % nach.

Nach Ablauf der ersten vier Monate im neuen Geschäftsjahr liege der Umsatz immer noch über dem vergleichbaren Vorjahreswert, führte Sonnenmoser aus. Engt man den Blick auf Januar ein, lag der Konzernumsatz allerdings um 25 % unter dem vergleichbaren Vorjahreswert.

Dabei war der neue Turnus mit einem Erlösplus von 9,4 % verheißungsvoll angelaufen. Im Online-Handel gab es mit einem Umsatz von 2,3 Mrd. Euro sogar einen Rekord zu vermelden. Der Online-Anteil am Geschäft lag im Berichtsquartal bei 30%. Die Bruttomarge litt zwar unter der Umsatzverlagerung in den Online-Kanal und den damit einhergehenden Liefer- und Logistikkosten. Das konnte nach den Angaben jedoch durch Kosteneinsparungen – allen voran bei den Personalkosten (Personalabbau und Kurzarbeit) überkompensiert werden. Entsprechend verbesserte sich das bereinigte Ebit um fast ein Fünftel auf 346 Mill. Euro.

Im berichteten Ebit schnurrte der Vorsprung zwar auf knapp 7 % zusammen, das lag jedoch auch an einem außerordentlichen Restrukturierungsertrag im Vorjahr. Für den Roll-out des neuen Geschäftsmodells sind in diesem Jahr Aufwendungen von 110 Mill. Euro eingeplant. Darin enthalten sind 50 Mill. Euro für die zweite Schließungswelle, wie Sonnenmoser ausführte.

Ceconomy
Konzernzahlen nach IFRS *
1. Quartal
in Mill. Euro2020/20212019/2020
Umsatz7 6466 821
Bereinigtes Ebit346289
Ebit340319
Finanzergebnis– 109
Nettoergebnis153170
Free Cash-flow1 3291 421
Nettofinanzposition428– 69
*) Geschäftsjahr zum 30.9.Börsen-Zeitung