Konjunktur

Chinas Exportgeschäft brummt

Mit den ersten Außenhandelsdaten des Jahres sorgt der Exportweltmeister China für einige Aufmerksamkeit.

Chinas Exportgeschäft brummt

nh Shanghai

Mit den ersten Außenhandelsdaten des Jahres sorgt der Exportweltmeister China für einige Aufmerksamkeit. Nach Angaben der Pekinger Zollbehörden sind die Ausfuhren im Januar und Februar kombiniert um 60,6% gegenüber der Vergleichsperiode Anfang 2020 in die Höhe geschossen. Die rekordhohe Zuwachsrate ist im Wesentlichen mit Sondereffekten infolge der Pandemie zu erklären, aber nicht nur: Die nach wie vor sehr robuste Exportkonjunktur zu Jahresbeginn übertraf die Erwartungen der China-Ökonomen deutlich. Im Mittel hatten sie mit einem Zuwachs um 38% gerechnet. Im Dezember hatte der Exportzuwachs bereits hohe 18% betragen.

Ebenfalls flotter als erwartet verlief die Importentwicklung. So sind die Einfuhren nach China im Januar und Februar zusammengenommen um 22,2% gestiegen, im Dezember lag das Plus bei 6,5%. Angesichts der großen Schere zwischen Ein- und Ausfuhrdynamik ist Chinas Handelsüberschuss für die Zweimonatsperiode auf 103,3 Mrd. Dollar (knapp 87 Mrd. Euro) angeschwollen. Hier hatten die Analysten mit etwa 60 Mrd. Dollar gerechnet.

Chinas Statistiker pflegen in den ersten beiden Monaten eines Jahres Wirtschaftsdaten kombiniert auszuweisen und mit der entsprechenden Zweimonatsperiode des Vorjahres zu vergleichen. Damit will man saisonale Verzerrungen rund um das chinesische Neujahrsfest, das abwechselnd in den Januar und Februar fällt und mit Produktionsunterbrechungen verbunden ist, weitgehend ausschalten. In diesem Jahr gibt es wegen der Corona-Epidemie auch andere Basiseffekte zu beachten.

Da sich China insbesondere im Februar vergangenen Jahres weitgehend im Lockdown befand, war auch das Exportgeschäft heftig eingebrochen. In diesem Jahr zeigt sich die Exportmaschinerie wieder gut geölt und stößt auf eine weiterhin relativ robuste globale Nachfrage. Zudem haben in diesem Jahr Reiseinschränkungen während der Neujahrsfestperiode dazu geführt, dass Chinas Wanderarbeiter in den Großstädten verblieben sind. Damit kam es zu deutlich weniger Arbeitsausfällen als in vergangenen Jahren.

So landet man bei einem direkten Vergleich der Exporte allein für den im Februarmonat bei einer gewaltigen Steigerungsrate von 155%. Mit Blick auf diese Sondersituation sprechen die Ökonomen von einem Strohfeuer und gehen davon aus, dass sich Chinas Außenhandelsperformance spätestens im zweiten Quartal wieder normalisieren wird. Dennoch rechnen die Experten auch für den weiteren Jahresverlauf mit einer guten Exportkonjunktur sowie einer weiteren Erholung der Binnennachfrage, was sich positiv auf die Importneigung auswirken dürfte.