Prognose angehoben

Commerzbank erfreut Aktionäre

Dank eines deutlich rückläufigen Risikoergebnisses stellt Commerzbank-Chef Manfred Knof für 2021 schwarze Zahlen in Aussicht. Die Börse reagiert positiv.

Commerzbank erfreut Aktionäre

lee Frankfurt

Nach einem unerwartet starken dritten Quartal hat die Commerzbank die Prognosen für das Gesamtjahr angehoben. „Die Umsetzung unserer Strategie geht planmäßig voran, und auch das operative Geschäft entwickelt sich gut“, sagte Konzernchef Manfred Knof am Donnerstag. „Für das Gesamtjahr rechnen wir trotz der Umbaukosten daher mit einem positiven Konzernergebnis.“ Die Börse reagierte positiv, der Aktienkurs näherte sich im Tagesverlauf dem 52-Wochen-Hoch von 6,90 Euro, um dann mit einem Plus von 1,3% auf 6,54 Euro aus dem Handel zu gehen.

Wie die zweitgrößte inländische Privatbank mitteilte, stagnierten die Erträge im dritten Quartal im Vorjahresvergleich bei 2 Mrd. Euro. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich vor allem dank Zuwächsen im Wertpapiergeschäft um gut 7% auf 873 Mill. Euro, während der Zinsüberschuss um 6,5% auf 1,1 Mrd. Euro nachgab. Stärker ins Gewicht fiel die Entwicklung des Risikoergebnisses, das dank einer anziehenden Konjunktur und der in der Pandemie bislang ausgebliebenen Pleitewelle mit 22 Mill. Euro das Ergebnis deutlich weniger belastete als im Vorjahreszeitraum, in dem die Commerzbank für drohende Zahlungsausfälle einen Puffer von 272 Mill. Euro gebildet hatte. Der Konzerngewinn übertraf im dritten Quartal mit 403 Mill. Euro die Konsensschätzung der Analysten von 253 Mill. Euro deutlich.

In den ersten neun Monaten stiegen die Erträge um 3,3% auf 6,4 Mrd. Euro. Rechnet man die im Sommer vorgenommene Sonderabschreibung in Höhe von 200 Mill. Euro für das gestoppte Auslagerungsprojekt mit der HSBC Deutschland heraus, lagen die Kosten mit 5,1 Mrd. Euro im Rahmen der Planung, die für das Gesamtjahr ein Kostenziel von 6,5 Mrd. Euro vorsieht. Das Risikoergebnis belastete den Gewinn der ersten neun Monate nur noch mit 257 Mill. Euro. Binnen Jahresfrist hatte der Puffer noch bei mehr als 1 Mrd. Euro gelegen. Dieser Rückgang ist maßgeblich für die Hoffnung auf schwarze Zahlen. Dank der positiven Entwicklung rechnet das Institut im Gesamtjahr nur noch mit einem Risikoergebnis von bis zu –700 Mill. Euro statt wie bisher von bis zu –1 Mrd. Euro.

Bericht Seite 3

Wertberichtigt Seite 8

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