Ergebnissaison

Commerzbank schlägt Marktkonsens um Längen

Die Commerzbank überrascht mit ihrem Quartalsergebnis zum zweiten Mal in Folge positiv. Im Startquartal fiel ein breit angelegter Ertragsanstieg stärker ins Gewicht als ein höheres Risikoergebnis infolge des Krieges.

Commerzbank schlägt Marktkonsens um Längen

bn Frankfurt

Die Commerzbank hat am Dienstag den Start in die Berichtssaison im deutschen Bankensektor mit der Publikation eines überraschend starken Ergebnisses vorgezogen. Nach Handelsschluss informierte das Institut auf Basis vorläufiger Zahlen vorzeitig über ein operatives Ergebnis von 544 Mill. Euro im Startquartal. Dies sind zwar gerade einmal 6 Mill. Euro mehr als vor Jahresfrist, ist zugleich aber fast das Doppelte des im Konsens erwarteten Resultats von 282 Mill. Euro und überdies das beste Betriebsergebnis seit dem dritten Quartal 2017, als die Bank 629 Mill. erwirtschaftet hatte. Ihre finalen Zahlen fürs Startquartal will die Commerzbank am 12. Mai vorlegen.

Nachdem das Institut die Anleger schon im Februar mit dem Ertrag und dem Ergebnis im Schlussquartal positiv überrascht hatte, gewinnt die Restrukturierung des Hauses damit weiter an Dynamik. „Wir sind gut in das neue Geschäftsjahr gestartet“, berichtet Vorstandschef Manfred Knof. Dank eines starken Kunden­geschäfts sei der operative Gewinn gestiegen, „obwohl die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine unser Risikoergebnis belastet haben“.

Mitte März hatte die Bank noch ein Russland-Exposure von 1,3 Mrd. Euro in den Büchern. Das Risikoergebnis hat sich den Angaben zufolge im Startquartal zwar um 315 Mill. auf 464 Mill. ausgeweitet. Diese Belastung hat das Institut den Angaben zufolge aber mit einem Anstieg der Erträge „in allen operativen Bereichen um 12%“ auf annähernd 2,8 Mrd. Euro überkompensiert. Dabei trug die Leitzinsanhebung in Polen dazu bei, dass der Zinsüberschuss um 12% in die Höhe kletterte. Nach Steuern und Minderheiten steht ein Konzernergebnis von 284 Mill. Euro nach 133 Mill. Euro vor Jahresfrist. Knof: „An unseren Zielen für das Gesamtjahr halten wir fest.“

Mit ihren vorab bekannt gemachten Eckdaten hat die Commerzbank die Latte hoch gelegt für die Deutsche Bank. Die größte deutsche Privatbank wird am heutigen Mittwochmorgen über das Startquartal informieren. Analysten unterstellen im Konsens einen Vorsteuergewinn von 1,63 Mrd. Euro nach 1,59 Mrd. Euro vor Jahresfrist.

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