Produktionsausfälle

Coronakrise in China setzt deutschen Konzernen zu

Die Coronakrise in China versetzt internationale Wirtschaftsverbände in Alarmstimmung.

Coronakrise in China setzt deutschen Konzernen zu

nh/rec Schanghai/Frankfurt

Die Zuspitzung der Coronakrise in China macht auch internationalen Konzernen vor Ort zu schaffen. Volkswagen hat nach eigenen Angaben bereits vor Tagen wegen coronabedingter Einschränkungen die Produktion im Werk Chengdu gestoppt. Anderswo sei die Produktion zweier von insgesamt fünf Produktionslinien durch Teilemangel beeinträchtigt, sagte ein Sprecher. Auch in der Breite stellt Jens Hildebrandt von der Außenhandelskammer (AHK) in Peking „spürbare“ wirtschaftliche Konsequenzen bei Vorprodukten, Lieferketten und vor allem Konsumvertrauen fest.

Wachsende Verzweiflung über Chinas hartes Corona-Regime versetzte Bürger in mehreren Regionen am Wochenende in Proteststimmung. Am Montag flauten die regierungskritischen Proteste zwar ab. Dafür waren in Großstädten wie Schanghai vermehrt Streifenwagen und Polizeimotorräder zu sehen. Straßen wurden mit Metallgittern abgesperrt. Läden und Cafés seien gebeten worden zu schließen, sagte ein dort Angestellter der Nachrichtenagentur Reuters.

Wirtschaftsverbände sind alarmiert. AHK-Statthalter Hildebrandt schilderte Probleme deutscher Firmen: „Manche sind von plötzlichen kurzfristigen Schließungen betroffen, bei einigen bleiben die Mitarbeiter für Schichtbetrieb in den Fabriken wohnen, anderen fehlt es an Mitarbeitern, die zu Hause im Lockdown sitzen“. Die neue Coronawelle und die Proteste rücken die aus Expertensicht unzureichende Impfkampagne in China wieder in den Fokus. Am Montag bestätigten Regierungssprecher Gespräche zwischen Berlin und Peking über den Einsatz des Impfstoffs von Biontech in China. Das war schon beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Volksrepublik zur Sprache gekommen.

Berichte Seite 7

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