Energieversorger

Coronakrise und Aus für Atommeiler brocken Engie Verlust ein

Die neue Konzernchefin Catherine MacGregor berichtete aber von einem guten Start ins neue Jahr. Sofern es zu keinen weiteren strikten Lockdowns komme, dürften sich die Finanzzahlen des Konzerns wieder verbessern.

Coronakrise und Aus für Atommeiler brocken Engie Verlust ein

dpa-afx Courbevoie

Der französische Energiekonzern Engie hat die Folgen der Coronakrise im vergangenen Jahr deutlich zu spüren bekommen. Trotz einer Erholung im zweiten Halbjahr konnte der Versorger die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie nicht auffangen und musste deutliche Einbußen hinnehmen. Während der Umsatz um 7% auf 55,8 Mrd. Euro sank, sackte das bereinigte operative Ergebnis um mehr als ein Fünftel auf 4,6 Mrd. Euro ab, wie Engie am Freitag mitteilte.

Unter dem Strich schlug allerdings die Absage an eine Verlängerung der Laufzeiten für ohnehin umstrittene Kernkraftwerke in Belgien teuer zu Buche. Engie musste deshalb Wertminderungen in Höhe von 2,9 Mrd. Euro vornehmen und verbuchte dadurch einen Jahresverlust von 1,5 Mrd. Euro.

Ohne diesen Sondereffekt erzielte der Konzern im fortgeführten Geschäft einen Gewinn von 1,7 Mrd. Euro. Das war aber immer noch über ein Drittel weniger als 2019. Denn wegen der umfassenden Lockdowns, durch die zwischenzeitlich auch die Industrie weitgehend lahmgelegt war, ging der Strom- und Gasverbrauch 2020 zurück. Deutlich besser lief es für Engie hingegen im Geschäft mit erneuerbaren Energien, das ein starkes Wachstum verzeichnete.

Neue Konzernchefin

Die neue Konzernchefin Catherine MacGregor berichtete unterdessen von einem guten Start ins neue Jahr. Sofern es zu keinen weiteren strikten Lockdowns komme, dürften sich die Finanzzahlen des Konzerns 2021 wieder verbessern. So erwartet MacGregor im laufenden Jahr im fortgeführten Geschäft einen Nettogewinn zwischen 2,3 Mrd. und 2,5 Mrd. Euro.

Die Aktionäre sollen für 2020 eine Dividende in Höhe von 53 Cent je Anteilschein erhalten. Die Auszahlung für 2019 hatte der Konzern wegen der Coronakrise gestrichen. Der im Euro Stoxx 50 gelistete Konzern zählt zu Europas größten Energiekonzernen. Mit knapp 24% der Anteile ist der Staat Hauptaktionär von Engie.