Europas Aktienmärkte haben am Dienstag nach einem starken Start deutlich an Schwung verloren. Der Dax kletterte im frühen Handel bis auf 13444 Punkte, bevor er mit einem nur noch leichten Plus von 0,2% auf 13292 Zählern schloss. Der Euro Stoxx50, der zeitweise um 1,5% anzog, schloss immerhin noch um 0,7% verbessert auf 3494 Punkten.

Am Nachmittag breiteten sich unter den Anlegern erneut Sorgen davor aus, dass die Drosselung russischer Gaslieferungen zu erheblichen konjunkturellen Rückschlägen führen dürfte. Zudem trauten die Investoren der festen Eröffnung an der Wall Street nicht, wie Analysten betonten. In den vergangenen Wochen sei es nach einem starken Handelsauftakt in New York schließlich wiederholt zu Rückschlägen gekommen. Die rapide geldpolitische Straffung der Federal Reserve belaste die Anlegerstimmung weiterhin. Allerdings weckten Äußerungen von US-Präsident Joe Biden, wonach eine Rezession nicht „unvermeidlich“ sei, gewisse Hoffnungen.

In China macht sich der Vertrauensschwund gegenüber tendenziell hoch verschuldeten Unternehmen und ihren im Hongkonger Offshoremarkt begebenen Dollar-Anleihen bemerkbar. Besonders unter Druck steht die Beteiligungsgesellschaft Fosun International. Binnen weniger Tage sind Fosun-Bonds mit Kuponraten zwischen 5 und 6% sowie Laufzeiten zwischen 2025 und 2027 von einem Kursniveau nahe bei 90 Cent zum Dollar unter die Marke von 50 Cent zum Dollar gestürzt.

Unterdessen setzt sich die Talfahrt der japanischen Währung fort. Der Dollar kletterte bis auf 136,37 Yen und erreichte somit den höchsten Stand seit 24 Jahren. Die japanische Valuta leidet darunter, dass die Bank of Japan ihre Geldpolitik im Gegensatz zur Federal Reserve noch nicht gestrafft hat. Die Inflation in Nippon zieht bisher wesentlich weniger stark an als in den USA oder Europa.

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