14. Finanzplatztag

Deutsche Bank rüstet in der IT personell auf

Frankfurt – Ungeachtet ihres breit angelegten Stellenabbaus stockt die Deutsche Bank ihre Informationstechnik (IT) im laufenden Jahr personell auf. Allein in diesem Jahr wolle der Konzern im Bereich Technology, Data and Innovation 2000 bis 3000...

Deutsche Bank rüstet in der IT personell auf

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Frankfurt – Ungeachtet ihres breit angelegten Stellenabbaus stockt die Deutsche Bank ihre Informationstechnik (IT) im laufenden Jahr personell auf. Allein in diesem Jahr wolle der Konzern im Bereich Technology, Data and Innovation 2000 bis 3000 Leute einstellen, sagte IT-Vorstand Bernd Leukert am Mittwoch auf dem 14. Finanzplatztag der Börsen-Zeitung. Diese Zahl entspricht 2,4% bis 3,6% der Vollzeitstellen, die Deutschlands größte Bank per Ende März insgesamt ausgewiesen hat. Ein Sprecher erklärte auf Anfrage, es handele sich um Bruttozahlen.

Vor zwei Jahren hatte das Haus angekündigt, im Zuge einer auf Ende 2022 ausgerichteten Restrukturierung 18000 Stellen oder rund jede fünfte Position zu streichen. Der von Leukert geleitete Vorstandsbereich ist damit der einzige im Konzern, der wächst. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bank im von Leukert geleiteten Geschäftsfeld brutto 667 Vollzeitstellen geschaffen, bevor sie am Jahresende Postbank Systems mit rund 1500 Beschäftigten an Tata Consultancy Services (TCS) verkaufte. Mit ihren Investitionen forciert die Bank die Modernisierung ihrer technischen Systeme, welche Ex-Vorstandschef John Cryan vor Jahren als „lausig“ bezeichnet hatte. Den für 2022 geplanten Aufbau wollte die Bank am Mittwoch nicht detaillieren, auch nicht, wie viele Leute derzeit im Bereich Technology, Data and Innovation arbeiten.

Leukert, der 2019 aus dem Vorstand von SAP zum größten deutschen Finanzinstitut gewechselt war, macht unterdessen Tempo. Per dato habe die Bank ihre Einstellungspläne für das laufende Jahr noch nicht zur Hälfte erreicht, sagte er. „Ich wünsche mir, dass wir dort an Geschwindigkeit noch zulegen.“ Die neuen Beschäftigten sollen in erster Linie Arbeiten übernehmen, die bisher externe Dienstleister erledigten und welche die Bank ins Haus zurückholen will. Zulegen soll vor allem die Zahl der Software-Ingenieure im Konzern, wie Leukert erklärte.

Erste Anwendungen aus der strategischen Kooperation mit Google würden in wenigen Wochen fertig und im zweiten Halbjahr in der Google-Cloud­ bereitgestellt, kündigt der Manager an. Mit Blick auf die Zusammenlegung der IT-Systeme von Deutscher Postbank und Deutscher Bank sagte er, erste Testmigrationen im Mai seien erfolgreich verlaufen.

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