Börsenboom

Deutsche HSBC steckt Sprung in Vorsorge weg

HSBC Deutschland hat im abgelaufenen Turnus einen Ergebnissprung um 30 % hingelegt. Profitiert hat die inzwischen zu 100 % zur britischen HSBC gehörende Bank vor allem vom boomenden Kapitalmarkt- und Wertpapiergeschäft, wie mitgeteilt wird.

Deutsche HSBC steckt Sprung in Vorsorge weg

ab Köln

HSBC Deutschland hat im abgelaufenen Turnus einen Ergebnissprung um 30 % hingelegt. Profitiert hat die inzwischen zu 100 % zur britischen HSBC gehörende Bank vor allem vom boomenden Kapitalmarkt- und Wertpapiergeschäft, wie mitgeteilt wird. Dank dieser Entwicklung konnte der Sprung in der Risikovorsorge auf 83,7 (i.V. 45,1) Mill. Euro problemlos verkraftet werden. Mit operativen Erlösen von 888,3 Mill. Euro, einem Plus von fast 13 %, wurden sogar die Spitzenjahre 2017 und 2019 übertroffen. „Das Jahr 2020 hat die Stärke unseres diversifizierten Geschäftsmodells unter Beweis gestellt“, kommentierte Vorstandschefin Carola von Schmettow. Letztlich landete das Ergebnis vor Steuern bei 187 (i.V. 144,8) Mill. Euro. Zum Halbjahr waren die Düsseldorfer noch von einem leicht rückläufigen Ergebnis ausgegangen.

Während der Zinsüberschuss dank der umfangreichen Ziehung von Kreditlinien im ersten Halbjahr nur um 0,7 % auf 226,5 Mill. Euro abbröckelte, stieg der für die Bank wesentlich bedeutsamere Provisionsüberschuss um 9 % auf 494 Mill. Euro. Nach den Angaben hatte die Wertpapier- und Dienstleistungssparte HSBC Securities Services daran einen bedeutenden Anteil. Dabei zahlt sich die Offensive in der Wertpapierabwicklung aus, hat sich die Zahl der abgewickelten Transaktionen 2020 doch auf 232 Millionen mehr als verdreifacht. Einen Beitrag leistete dazu der Neobroker Trade Republic, für den die deutsche HSBC die Wertpapierabwicklung vornimmt.

Das Handelsergebnis hat sich aufgrund des Börsenbooms auf 160 Mill. Euro mehr als verdoppelt. Auch hier dürfte ein nicht unwesentlicher Beitrag von Trade Republic stammen, ist die deutsche HSBC auf der Plattform des Start-up bislang doch die einzige Bank, mit der Optionsscheine gehandelt werden können. Auf der Kostenseite machten sich erste Effekte des 2019 eingeleiteten Effizienzprogramms bemerkbar. Zwar erhöhte sich der Verwaltungsaufwand um 27,5 Mill. auf 646,4 Mill. Euro, die Kosten-Ertrag-Relation verbesserte sich jedoch auf 70,5 (76,5) %.

Unter den Segmenten stach Global Banking & Markets mit einem auf 173,3 Mill. Euro mehr als verdoppelten Gewinn vor Steuern hervor. Im Geschäft mit mittelständischen Firmenkunden brach das Vorsteuerergebnis dagegen auf 13,9 (37,1) Mill. Euro ein. Im Private Banking bröckelte das Resultat auf 15,4 (16,3) Mill. Euro ab.