Telekommunikation

Deutsche Telekom will Betriebsgewinn erneut steigern

Die Deutsche Telekom hat im vergangenen Jahr das bereinigte Betriebsergebnis um 6,6% erhöht und übertrifft damit die Erwartungen. Konzernchef Tim Höttges will bei dieser Kennziffer auch 2022 zulegen.

Deutsche Telekom will Betriebsgewinn erneut steigern

Die Deutsche Telekom will dank guter Geschäfte auf beiden Seiten des Atlantiks ihren Gewinn weiter ausbauen. Für das laufende Jahr werde ein bereinigtes Betriebsergebnis ohne Leasingaufwendungen (Ebitda AL) von 36,5 Mrd. Euro angestrebt, teilte der Bonner Dax-Konzern am Donnerstag mit. Auf vergleichbarer Basis – und damit ohne das verkaufte Geschäft in den Niederlanden und der Reduzierung des Endgeräte-Leasings bei der wichtigen US-Tochter T-Mobile US – entspräche das einem Plus von 5%. „Wir lassen nicht nach“, sagte Firmenchef Tim Höttges, dessen Vertrag erst kürzlich um fünf Jahre verlängert wurde.

 

Im abgelaufenen Jahr stieg der Umsatz um 7,7% auf 108,8 Mrd. Euro, nachdem er erst 2020 erstmals dreistellig ausgefallen war. Dabei lief es nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und Deutschland ausgesprochen gut. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda AL) kletterte 2021 um 6,6% auf 37,3 Mrd. Euro – währungsbereinigt waren es 38,2 Mrd. Euro, was über den mehrmals angehobenen Erwartungen lag. Im Europa-Geschäft kam der Konzern beim Ebitda AL zum ersten Mal über die Marke von 4 Mrd. Euro. Sorgenkind bleibt T-Systems: Der Auftragseingang lag mit 4,2 Mrd. Euro um 8,5% unter dem Vorjahreswert. Zuletzt hatte die Telekom die Weichen für eine mögliche Trennung von ihrer IT-Tochter gestellt.

 

Mit den Zahlen für 2021 übertraf die Deutsche Telekom die Prognosen von Analysten um einen Hauch. Diese hatten in einer vom Unternehmen selbst in Auftrag gegebenen Umfrage im Schnitt Erlöse von 108,6 Mrd. Euro sowie ein bereinigtes Ebitda von 37,15 Mrd. Euro prognostiziert.

 

Auch das Funkturmgeschäft kam voran. Der Umsatz stieg 2021 organisch um 5,4% auf 1,1 Mrd. Euro. Inzwischen zählt die Sparte 40.600 Standorte. Die Telekom wirbt im Moment aktiv um Kaufinteressenten. Union-Investment-Fondsmanager Andreas Mark sagt dazu: „Für das Jahr 2022 erwartet der Kapitalmarkt eine Entscheidung zu den eigenen Funktürmen. Der strategische Entscheidungsprozess ist bereits angestoßen.“

Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine will die Deutsche Telekom Maßnahmen für die rund 2000 Mitarbeiter am Softwareentwicklungsstandort in St. Petersburg treffen. „Wir müssen uns überlegen, wie wir mit den Menschen in der Region umgehen“, sagte Firmenchef Tim Höttges. Dazu gehöre auch die Frage, ob die Telekom Visa anbiete. Laut Finanzchef Christian Illek geht es zudem um die künftige Bezahlung und Versorgung mit Soft- und Hardware. Die Mitarbeiter in St. Petersburg arbeiten unter anderem für die IT-Tochter T-Systems und sind für die Planung und Dokumentation des Glasfaserausbaus zuständig. Da müsse jetzt überlegt werden, wie diese Aufgaben gegebenenfalls verlagert werden könnten, sagte Höttges. Nach Telekom-Angaben gibt es keine Mitarbeiter in der Ukraine und auch keine Geschäftsbeziehungen dorthin.

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