Arbeitslosigkeit

Deutscher Arbeitsmarkt hält sich wacker

Der deutsche Arbeitsmarkt kommt gut durch die Krise. Bei der Arbeitskräftenachfrage sieht die Bundesagentur für Arbeit aber noch viel Luft nach oben.

Deutscher Arbeitsmarkt hält sich wacker

ast Frankfurt

Im Februar waren in Deutschland mehr als 2,9 Millionen Personen ohne Arbeit. Das geht aus dem Monatsbericht hervor, den die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern veröffentlicht hat. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Arbeitslosen nur um 4000. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 6,3%. Trotz des andauernden Lockdowns zeigt sich der Arbeitsmarkt damit stabil. BA-Chef Detlef sieht einen Grund dafür in den Maßnahmen der Regierung: „Kurzarbeit sichert weiter in großem Umfang Beschäftigung und verhindert Arbeitslosigkeit.“ Für 500000 Mitarbeiter wurde im Februar Kurzarbeit angezeigt. Die Zahl kann sich noch ändern, da die Betriebe das Kurzarbeitergeld vorab beantragen müssen, die tatsächliche Zahl der Kurzarbeiter am Ende aber höher liegen kann. Nach den aktuellen Hochrechnungen der BA, die nur bis Dezember reichen, waren am Ende des vergangenen Jahres knapp 2,4 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit.

Unterschiede zeigen sich beim Blick auf die verschiedenen Wirtschaftszweige. So brummt derzeit die Industrie, während Einzelhändler und Dienstleister nach wie vor stillgelegt sind. „Einzelne Branchen spüren die Folgen des Lockdowns, insgesamt erholt sich die Beschäftigung aber“, sagte Scheele bei der Präsentation der Daten in Nürnberg.

Trotz der konstanten Lage und des optimistischen Ausblicks, den unter anderem das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bietet, hat die Corona-Pandemie auch hierzulande deutliche Spuren hinterlassen. Insgesamt 510000 Menschen dürften der BA zufolge ihren Arbeitsplatz aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen verloren haben. Besonders viele von ihnen sind den geringfügig Beschäftigten im Gastgewerbe zuzurechnen. Auch die Arbeitskräftenachfrage und die Zahl offener Stellen haben nach wie vor noch deutlich Luft nach oben. So waren bei der BA im Februar 107000 offene Stellen weniger gemeldet als vor einem Jahr.