Gewerbeimmobilien

DIC Asset hält Trend zum Homeoffice für überschätzt

Die Auswirkungen des Homeoffice-Trends auf den Markt für Büroimmobilien werden nach Einschätzung von DIC-Asset-CEO Sonja Wärntges zu negativ dargestellt.

DIC Asset hält Trend zum Homeoffice für überschätzt

hek Frankfurt

Die Auswirkungen des Homeoffice-Trends auf den Markt für Büroimmobilien werden nach Einschätzung von DIC-Asset-CEO Sonja Wärntges zu negativ dargestellt. „Es gibt keinen Mangel an Nachfrage“, sagt die Vorstandsvorsitzende des Gewerbeimmobilienkonzerns im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Preisrückgänge seien ebenfalls nicht zu beobachten. Wärntges betont, dass DIC Asset im vergangenen Jahr die Vermietungsleistung um 28% und die Durchschnittsmiete der Vertragsabschlüsse um rund 7% auf 13,86 Euro je Quadratmeter gesteigert habe.

„Auch im Transaktionsmarkt gab es keine Preisrückgänge“, versichert die Firmenchefin. Es sei nach wie vor sehr viel Liquidität da, die – mangels Alternativen – in Immobilien fließe, im Wesentlichen Wohnungen und Büros. Logistik sei ebenfalls attraktiv.

Die DIC-Chefin verweist auf eine aktuelle Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft, wonach nur 6% der Unternehmen ihre Bürofläche verringern wollen. Der Bedarf verändere sich aber. Vermehrt würden Gemeinschaftsflächen gewünscht, um den Austausch zu fördern. „Wir sind mit der Frage konfrontiert, wie das Büro der Zukunft aussehen wird und was wir als Vermieter dafür tun können.“

Mit ihrer Einschätzung gehört Wärntges zu den optimistischen Stimmen. Andere Experten rechnen mit geringerem Flächenbedarf, da viele Beschäftigte auch nach Bewältigung der Corona-Pandemie verstärkt von zuhause aus arbeiten werden.

Nachdem der im SDax vertretene Konzern die Marke von 10 Mrd. Euro gemanagte Assets ge­knackt hat, nimmt er das Ziel von 15 Mrd. Euro in den Blick, das laut Wärntges in drei bis fünf Jahren erreicht werden soll. Damit verändere sich auch die Portfoliozusammensetzung: Mehr Logistik und Büro, weniger Handel und Hotel. Logistikimmobilien hätten immer noch eine interessante Zukunftsperspektive, denn der Bedarf an traditionellen Lager- und Umschlagsflächen wachse. Hinzu kämen neue Themen wie Logistik für die letzte Meile und Nachhaltigkeit. In der Fremdfinanzierung setzt DIC Asset auf einen neuen Schuldschein. „Das Novum ist die Bindung an Nachhaltigkeitskriterien“, sagt Wärntges.

Im Gespräch Seite 9

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