Easyjet hat ein Übernahmeangebot von einem ungenannten Bieter abgelehnt, bei dem es sich laut mit der Situation vertrauten Personen um Wizz Air handeln soll. Stattdessen plant die Billigairline eine Kapitalerhöhung über 1,2 Mrd. Pfund (1,4 Mrd. Euro). Die Easyjet-Aktien fielen daraufhin um bis zu 14%, konnten sich aber im Laufe des Vormittages etwas erholen.

Das Angebot sei unaufgefordert gekommen, vorläufig, enthielte Bedingungen und basierte auf einem Aktientausch mit einer niedrigen Prämie, sagte Easyjet am Donnerstag in einer Stellungnahme. Der Vorstand habe es abgelehnt und es wurde daraufhin zurückgezogen. Die Wizz Air liefert Branchenführer Ryanair einen erbitterten Konkurrenzkampf um die niedrigsten Kosten; wie Easyjet fliegt Wizz Air mit der A320-Familie von Airbus SE. Die Sprecher von Easyjet und Wizz Air wollten den Sachverhalt nicht kommentieren.

Easyjet will nun neue Aktien mit Bezugsrechten verkaufen und darüber hinaus 400 Mill. Dollar (338 Mill. Euro) zusätzliche Schulden aufnehmen.

Easyjet hat seit Beginn der Pandemie mehr als 5,5 Mrd. Pfund an Liquidität eingesammelt, während das Coronavirus die globale Luftfahrtindustrie in die Knie zwang. Das Unternehmen will im vierten Quartal seines Geschäftsjahres rund 57% der Kapazität von 2019 anbieten.