Finanzmärkte

Europas Anleger trotzen Zinssorgen

Europas Anleger haben den Sorgen vor einer weiteren harten geldpolitischen Straffung durch die Fed am Montag vorerst getrotzt. Unterdessen senken Ratingagenturen ihre Ausblicke für Italien.

Europas Anleger trotzen Zinssorgen

xaw Frankfurt

Die Stimmung an den europäischen Finanzmärkten hat sich zu Beginn der neuen Handelswoche aufgehellt. Der Dax legte um 0,8% auf 13688 Punkte zu, und der Euro Stoxx 50 zog um 0,9% auf 3757 Zähler an, nachdem die Ängste vor einer globalen Rezession vorerst abflauten. Zudem trotzten die Anleger der Furcht vor weiteren sehr starken Zinserhöhungen in den Vereinigten Staaten.

Allerdings bleibt das Investorensentiment laut Analysten fragil. Noch am vergangenen Freitag hatten überraschend starke Zahlen vom US-Ar­beitsmarkt die Erwartung einer weiteren harten geldpolitischen Straffung durch die Federal Reserve befeuert. Am Mittwoch stehen nun neue Daten zur Verbraucherpreisentwicklung in den USA auf dem Programm, die laut Beobachtern zu neuer Verunsicherung an den Börsen führen könnten. Dementsprechend schwankungsanfällig zeigte sich im frühen Handel am Montag auch die Wall Street. Zwar eröffneten die großen US-Indizes fest, gaben ihre Gewinne in den ersten Stunden aber wieder ab.

Unterdessen wächst die Unruhe um Italien. Nachdem die Ratingagentur Standard & Poor’s den Ausblick für das Land bei einem Rating von BBB bereits Ende Juli von positiv auf stabil heruntergeschraubt hatte, zog Moody’s nun mit einer Senkung von stabil auf negativ nach. Das Rating liegt mit Baa3 nur eine Stufe über Ramschniveau. Beide Agenturen begründeten ihre Entscheidungen abgesehen von der konjunkturellen Abschwächung mit der Unsicherheit über das europäische Wiederaufbauprogramm, dessen größter Nutznießer Italien ist, den steigenden Energiepreisen und vor allem dem Regierungswechsel in Rom. Am 25. September werden beide Kammern des Parlaments neu gewählt. Italienische Staatsanleihen standen am Montag erneut unter Druck, die Rendite der zehnjährigen Titel stieg auf 3,04%.

Berichte Seiten 5 und 20