Trübe Aussichten

Wenig Erfreuliches bei der Lufthansa

Donnerstag, 29.4.: Schon in normalen Zeiten generieren Fluggesellschaften im ersten Quartal häufig Verluste. Geflogen wird deutlich seltener als im Rest des Jahres, aber die Fixkosten sind hoch. Derzeit wird fast gar nicht geflogen, insofern ist bei...

Wenig Erfreuliches bei der Lufthansa

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Donnerstag, 29.4.:

Schon in normalen Zeiten generieren Fluggesellschaften im ersten Quartal häufig Verluste. Geflogen wird deutlich seltener als im Rest des Jahres, aber die Fixkosten sind hoch. Derzeit wird fast gar nicht geflogen, insofern ist bei der Vorlage der Quartalszahlen der Lufthansa am Donnerstag wenig Erfreuliches zu erwarten. Schon 2020 hatten die Reisebeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie dem Unternehmen zwischen Januar und März einen Milliardenverlust eingebrockt und damals ging im Vergleich zu heute noch deutlich mehr an Reisen. Das Adjusted Ebit der Lufthansa Group lag bei rund –1,2 Mrd. Euro bei einem um 18% gesunkenen Umsatz von 6,4 Mrd. Euro. Ein Jahr zuvor war unter Normalbedingungen ein Verlust von 336 Mill. Euro zusammengekommen.

In der Luftfahrtbranche gibt es zahlreiche Bemühungen, um Reisen wieder möglich zu machen, sei es durch mehr Tests oder mit dem digitalen Impfpass. Dennoch ist nicht absehbar, wann der Flugbetrieb einen nennenswerten Umfang erreicht. Zuletzt war von 10 bis 20% des Vorkrisenniveaus die Rede, für das Gesamtjahr hatte Lufthansa im März 40 bis 50% des Angebots vorhergesagt. Für 2021 wird daher erneut ein Verlust erwartet, nachdem 2020 beim bereinigten Ebit – 5,5 Mrd. Euro standen. Bei der verfügbaren Liquidität, die Lufthansa Ende 2020 auf 10,6 Mrd. Euro bezifferte, profitiert die Fluglinie von der im vergangenen Jahr gewährten Staatshilfe. Derzeit wird überlegt, die stille Einlage über 4,5 Mrd. Euro, die der deutsche Staat zugesichert hat, möglicherweise abzurufen. Diese würde dann als Eigenkapital gelten, das 2020 von rund 10,3 auf knapp 1,4 Mrd. Euro abgesackt war.