Maschinenbau

Gea hebt Mittelfristziel leicht an

Der Maschinenbauer Gea ist robust durch das Pandemiejahr gekommen.

Gea hebt Mittelfristziel leicht an

ak Köln

 Der Maschinenbauer Gea ist robust durch das Pandemiejahr gekommen. „Wir haben geliefert, was wir versprochen haben, und unsere Ziele zum Teil sogar übertroffen“, sagte Konzernchef Stefan Klebert bei der Bilanzvorlage. Operativ lief es so gut, dass das auf die Lebensmittelindustrie fokussierte Unternehmen sogar die Mittelfristziele leicht anhob. Mit einer bereinigten Ebitda-Marge von 11,5% erreichte Gea bereits 2020 das untere Ende der eigentlich erst für 2022 anvisierten Spanne. Deshalb legt der Vorstand jetzt die Latte höher und grenzt den Zielkorridor auf 12,5 bis 13,5% ein. Das Net Working Capital soll sich im Verhältnis zum Umsatz in zwei Jahren auf nur noch 8 bis 10% summieren, bislang waren 12 bis 14% angepeilt. Im September will Gea auf einem Kapitalmarkttag zudem neue längerfristige Ziele bis 2026 benennen.

Im vergangenen Jahr lag der Umsatz wie angekündigt unter dem Vorjahreswert. Gea erlöste 4,6 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 5% entsprach. Die Ergebnisse jedoch legten deutlich zu. Die Früchte des von Klebert und seinem neuen Vorstandsteam angestoßenen internen Umbauprozesses konnten 2020 erstmals geerntet werden, nachdem das Jahr zuvor von erheblichen Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen belastet gewesen war. Alle fünf neu definierten Unternehmensbereiche konnten ihre operative Marge deutlich steigern. Dazu beigetragen hat auch der Abbau von mehr als 800 Vollzeitkräften.

Die Dividende allerdings zahlt Gea im zweiten Jahr in Folge aus der Substanz. Die Aktionäre sollen unverändert 0,85 Euro je Titel erhalten, ein Drittel davon stammt laut Klebert aus den Rücklagen. Der Vorstandschef sagte zur Begründung, dass das Gea-Geschäftsmodell insgesamt sehr stabil sei. Erheblich erweitert hat sich auch Geas finanzieller Spielraum. Die Nettofinanzposition sprang auf rund 400 Mill. Euro. Klebert hatte zuletzt mehrfach Interesse an größeren Zukäufen bekundet.

Wachstum geplant

Im Fokus für das laufende Jahr stehen die Rückkehr zum Wachstum und weitere Ergebnisverbesserungen. Der Konzernumsatz soll organisch um bis zu 5% zulegen, allerdings schließt Gea am unteren Ende der Prognose auch eine Stagnation nicht aus. Die Zielspanne für das Ebitda vor Restrukturierungsaufwand lautet 530 bis 580 Mill. Euro, womit der Vorstand einen bis zu 10-prozentigen­ Anstieg für möglich hält. Beim Return on Capital Em­ployed ist der Korridor weit: Gea rechnet mit 16 bis 20%.

Gea
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20202019
Umsatz46354880
Auftragseingang47034931
Auftragsbestand22982412
Ebitda vor Restrukt.532479
Ebit221−109
Konzernergebnis97−171
Erg. je Aktie (Euro)0,54−0,95
Dividende (Euro)0,850,85
Free Cash-flow626342
Nettofinanzposition40228
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