Hamburg Commercial Bank

HCOB schafft Wechsel des Sicherungssystems

Als erste Landesbank wurde die HSH Nordbank 2018 privatisiert. Nun schlüpft das als Hamburg Commercial Bank neu ausgerichtete Institut im Einlagensicherungsfonds des Privatbankenlagers unter.

HCOB schafft Wechsel des Sicherungssystems

ste Hamburg

Drei Jahre nach dem Verkauf der im Zuge der Finanzmarktkrise mit Kapital- und Garantiehilfen ihrer staatlichen Eigentümer geretteten HSH Nordbank steuert die erstmalige Privatisierung einer Landesbank in Deutschland auf ihren Abschluss zu. Wie die aus dem im November 2018 vollzogenen Verkauf an Finanzinvestoren um Cerberus und J.C. Flowers hervorgegangene Hamburg Commercial Bank (HCOB) sowie der Bundesverband deutscher Banken (BdB) am Montag mitteilten, wird das Institut Anfang 2022 ordentliches Mitglied des Verbandes und wechselt als bisheriges Mitglied des Sicherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe in den Einlagensicherungsfonds des privaten Bankenlagers. Der BdB-Vorstand stimmte dem Übergang auf einer Sitzung in Brüssel zu.

Die HCOB sei in der dreijährigen Übergangsphase kontinuierlich geprüft worden, erklärte Bankenpräsident Christian Sewing, Vorstandschef der Deutschen Bank. „Der Prozess spiegelt die hohen Standards der privaten Einlagensicherung wider.“ Der Wechsel einer ehemals öffentlich-rechtlichen Bank in die Einlagensicherung sei überzeugend gelungen. Ebenfalls vom 1. Januar an wird die HCOB in der gesetzlichen Entschädigungseinrichtung deutscher Banken mitwirken.

Er habe zu keinem Zeitpunkt daran gezweifelt, dass der Übergang zu schaffen sei, sagte HCOB-Chef Stefan Ermisch im Interview mit der Börsen-Zeitung. „Die Bank hatte ungeachtet ihrer Krise immer eine hohe Qualität in der Belegschaft und in den Kerngeschäftsfeldern ausgeprägte Marktkenntnisse.“ Als in Nischen aktiver Spezialfinanzierer halte er die Bank für nachhaltig profitabel. „Wir werden es schaffen, ein Renditeniveau zu halten, mit dem wir unsere Kapitalkosten verdienen können.“

Nachdem sie im August ihr Gewinnziel nach Steuern für 2021 von zuvor rund 200 Mill. auf mehr als 250 Mill. Euro angehoben hatte, erhöhte die HCOB nun ihre Prognose erneut auf deutlich über 300 Mill. Euro. Solange die Bank ihr Kapital dort einsetze, wo sich Geld verdienen lasse, könne sie „noch lange eigenständig bleiben“, so Ermisch. Für das Geschäftsjahr 2022 könne er sich eine Dividende gut vorstellen.

Interview Seite 2

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