Corona

Ifo-Chef fordert harten Lockdown über Ostern

Ifo-Präsident Clemens Fuest hat den Fernsehauftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntagabend kritisiert und fordert einen harten zweiwöchigen Lockdown über Ostern. „Mit den Osterferien haben wir ein Zeitfenster, in dem die Kinder nicht in...

Ifo-Chef fordert harten Lockdown über Ostern

Ifo-Präsident Clemens Fuest hat den Fernsehauftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntagabend kritisiert und fordert einen harten zweiwöchigen Lockdown über Ostern. „Mit den Osterferien haben wir ein Zeitfenster, in dem die Kinder nicht in die Schule gehen“, sagt Fuest dem MDR Aktuell. „Warum man das nicht entschlossen nutzt, um die Infektionszahlen herunterzubringen, ist mir absolut schleierhaft.“ In einer Notsituation erwarte er von der Regierungschefin, dass sie dafür sorge, dass es vorangehe. „Es wäre das Mindeste, dass sie noch heute die Ministerpräsidenten zusammenruft und mit ihnen Beschlüsse fällt, die auch wirklich eine Wirkung haben“, sagte der Ökonom. Der Kurs der Regierung bringe der Wirtschaft „verlängerte Unsicherheit und wachsende Schäden“.

Nach dem Fernsehauftritt von Merkel in der ARD-Sendung „Anne Will“ wurden am Montag auch aus den Ländern Forderungen nach einem harten Corona-Kurs noch vor Ostern laut. Es sei nicht die Zeit für Lockerungen und Modellprojekte, sagte Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) im Deutschlandfunk. „Wir müssen die bestehenden Beschlüsse umsetzen.“ Merkel hatte die Ministerpräsidenten am Sonntagabend gedrängt, angesichts schnell steigender Neuinfektionen die gemeinsam verabredete „Notbremse“ mit mehr einschränkenden Maßnahmen konsequent umzusetzen. Wie Merkel sprachen sich Bayern, Brandenburg, Sachsen und Hamburg für einen härteren Kurs aus.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) verwahrte sich zwar gegen Merkels Kritik, äußerte aber keine Einwände gegen eine Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes des Bundes. Regierungssprecher Steffen Seibert verteidigte die „Notbremse“ in den jüngsten Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern. Die Notbremse sei „kein zahnloser Tiger.“ Es werde konkret vorgeschrieben, wann bestimmte Lockerungen wieder zurückgenommen werden müssten, sofern die Infektionszahlen deutlich stiegen.

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