Karosseriebau

Italdesign geht das neue Jahr mit Zuversicht an

Die Audi-Tochter habe eine gute Kundenbasis, die sich weiter entwickelt, sagt CEO Jörg Astalosch.

Italdesign geht das neue Jahr mit Zuversicht an

bl Mailand

Italdesign-Chef Jörg Astalosch erwartet für 2020 trotz Coronakrise nur einen leichten Umsatzrückgang gegenüber 2019. Der Karosseriebauer war 2019 auf Erlöse von 176,2 Mill. Euro gekommen. Der CEO der Audi-Tochter ist auch für dieses Jahr zuversichtlich: „Wir haben eine gute Kundenbasis, die sich weiter entwickelt. Wir verfolgen die Strategie, vorhandene Kompetenzen zu behalten und weiterzuentwickeln sowie neue Aktivitäten wie Testkapazitäten und die Software-Entwicklung hinzuzufügen.“ Italdesign sei in der Lage, die aktuellen Projekte durchzuführen. „Dank unserer Diversifizierung in verschiedene Märkte, unseren drei Schwerpunkten Engineering, Fahrzeugbau und Design sowie den neuen Aktivitäten bin ich nicht beunruhigt“, sagte er der Börsen-Zeitung. „Alle unsere Projekte kommen gut voran, und wir verzeichnen neue Bestellungen“, fügt er hinzu.

Astalosch betont, dass Italdesign „auch die Produktion begrenzter und sehr begrenzter Stückzahlen für einige der größten Autohersteller“ fortsetzen will. Der traditionsreiche Karosseriebauer fertigt Prototypen und Kleinstserien wie zuletzt eine Serienversion des Nissan „GT-R50 by Italdesign“ mit einer Stückzahl von 50 Exemplaren oder des Zerouno mit nur fünf Einheiten, der quasi in Handarbeit entstand.

Konkurrent Pininfarina hat mit Problemen zu kämpfen und die Engineering-Einheit geschlossen. Astalosch hofft, dass der Standort Turin unter dieser Entwicklung nicht leidet. „Wir arbeiten weiter wie bisher – sowohl mit vorhandenen als auch mit neuen Kunden und neuen Perspektiven.“ Italdesign habe 2020 neue Mitarbeiter eingestellt und wolle weitere anheuern. Die Audi-Tochter beschäftigt rund tausend Mitarbeiter, von denen derzeit etwa 80% „ohne größere Probleme im Home­office arbeiten“.

Die 1968 von Giorgio Giugiaro gegründete Karosserieschmiede, die Modelle wie den Fiat Panda, Golf 1, oder BMW M1 entworfen hat, gehört seit 2015 vollständig zur Audi-Tochter Lamborghini. Eine von VW-Chef Herbert Diess Ende 2020 ins Spiel gebrachte mögliche Abspaltung und separate Börsennotierung der italienischen Audi-Marken Lamborghini, Ducati und Italdesign ist vom Tisch. Lamborghini gehört seit 1998 zu Audi, ist vor allem dank des SUV Urus erfolgreich und erlöste 2019 rund 1,8 Mrd. Euro. Außerdem erwarb Audi 2012 ebenfalls über Lamborghini die Motorradmarke Ducati für eine Milliarde Euro. Ducati kam per Ende September auf einen Umsatz von 509 Mill. Euro (minus 10%).

Zu Gerüchten, er wolle Italdesign verlassen und könnte Finanzchef der VW-Tochter Skoda werden, will Astalosch nichts sagen. „Persönliche Themen kommentieren wir nicht.“

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.