Adidas im Minus – HeidelbergerDruck legen weiter zu
Auf Gesamtmarktebene verzeichnen die europäischen Aktienmärkte zur Wochenmitte mittags keine allzu großen Bewegungen. Der Dax notiert mit 24.231 Zählern und ist damit 0,1% höher als am Vortagesschluss. Der deutsche Leitindex hatte den Handel am Dienstag mit einem Aufschlag von 1% beendet. Der Euro Stoxx 50 Index kann ebenfalls nur leicht zulegen. Er notiert im Mittagsgeschäft mit einem Plus von 0,2% und liegt bei 5.388 Punkten. Im Fokus der Anleger stehen in erster Linie eine Reihe von Quartalsberichten aus dem Unternehmensbereich. Zudem haben die Marktteilnehmer die Zinssitzung der US-Notenbank im Blick. Es wird erwartet, dass sie am Abend unveränderte Leitzinsen bekanntgegeben wird. Investoren erhoffen sich Hinweise auf die Einschätzung der konjunkturellen Lage und den weiteren Pfad in der US-Geldpolitik.
Die Aussicht auf margenstarke Rüstungsgeschäfte heizt der Aktie von Heidelberger Druck auch am Mittwoch weiter ein. Am Vortag hatte das Papier schon erhebliche Kurszuwächse verbuchen können. Die Papiere gewinnen in Frankfurt mittags weitere 9,1%. Am Dienstag hatten sie 35,6% zugelegt, nachdem der Konzern eine Kooperation mit dem Rüstungshersteller Vincorion gemeldet hatte.
Gewinnrückgang bei Mercedes-Benz
Die stark gestiegenen US-Importzölle und das schwache China-Geschäft brockten Mercedes-Benz im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang ein. Zusätzlich drückten Sondereffekte wie die Kosten des angelaufenen Personalabbaus das Ergebnis, teilte der Autobauer am Mittwoch mit. Von April bis Juni sackte das Betriebsergebnis um gut zwei Drittel auf 1,3 Mrd. Euro ab. Bereinigt um die Sondereffekte halbierte sich der operative Gewinn auf 2 Mrd. Euro, was der Dax-Konzern mit Zöllen und dem makroökonomischen Umfeld begründete. Angesichts des „dynamischen Geschäftsumfelds“ sei das ein robustes Finanzergebnis, erklärte Mercedes-Chef Ola Källenius. Die Aktie verliert im Mittagsgeschäft 1,5% und baut damit die frühen Verluste noch etwas aus.
Der Chemiekonzern BASF stellt sich wegen der trüben Weltkonjunktur auf schwierigere Geschäfte ein. In der zweiten Jahreshälfte dürfte das Wachstum in allen großen Wirtschaftsregionen nachlassen, teilte das Ludwigshafener Unternehmen mit. Die Nachfrage nach Chemieprodukten werde weniger stark ansteigen als bisher erwartet. Zudem blieben die Margen – besonders bei Basischemikalien – wegen einer anhaltend hohen Produktverfügbarkeit am Markt unter Druck. Den im vergangenen Jahr angestoßenen Konzernumbau will Vorstandschef Markus Kamieth vorantreiben. Die Aktie von BASF liegt im Mittagshandel mit 1,3% im Plus.
Zollstreit verunsichert
Adidas erhöht seine Umsatz- und Gewinnprognosen trotz starker operativer Zuwächse zunächst nicht. Der Zollstreit der USA mit fast allen Ländern verunsichert den weltweit zweitgrößten Sportartikelhersteller: „Wir wissen immer noch nicht, wie hoch die Zölle für die USA letztendlich sein werden“, sagte Vorstandschef Björn Gulden. Die jüngsten Ankündigungen erhöhten die Kosten für Adidas-Produkte in den USA in diesem Jahr um bis zu 200 Mill. Euro. Deshalb bleibe Adidas bei der Prognose eines Betriebsergebnisses zwischen 1,7 und 1,8 Mrd. Euro. „Wir sind im Moment zuversichtlich, dass wir das erreichen werden“, sagte Gulden. „Natürlich kann sich das ändern – auch nach oben, falls der Gegenwind schwächer ausfallen sollte als wir derzeit annehmen.“ Vom Unternehmen befragte Analysten hatten im Schnitt bereits mit mehr als zwei Milliarden gerechnet. Die Aktie rutscht aktuell um 7,3% ab.
Devisen wenig bewegt
Ruhig ist es derzeit noch an den Devisenmärkten. Der Euro kostet zur Zeit 1,1550 Dollar und ist damit praktisch auf Vortagesniveau. Bitcoin kann 0,7% zulegen, bei Ether ist es ein Plus von aktuell ebenfalls 0,7%. Die zehnjährige Bundrendite ist mit 2,69% unverändert gegenüber Dienstagabend.