Aktienmarkt

Adler Group stürzen ab

Inflationsängste sowie Sorgen wegen der anhaltenden Krise des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande haben für kräftige Verluste am Aktienmarkt gesorgt.

Adler Group stürzen ab

ku Frankfurt

Am europäischen Aktienmarkt hat es am Mittwoch zeitweise ausgeprägte Verluste gegeben. Der Dax gab um bis zu 2,5% nach, um sich zum Abend hin wieder teilweise zu erholen. Unterm Strich ergab sich letztlich ein Tagesverlust von 1,5% auf 14973 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 1,3% auf 4012 Zähler. Händler verwiesen auf die zunehmenden Ängste der Anleger vor der steigenden Inflation, die noch nicht ausgestandene Krise um den chinesischen Immobilienwert Evergrande sowie auf den Haushaltsstreit in den USA zwischen Demokraten und Republikanern, bei dem ein Zahlungsausfall der US-Regierung droht. Zudem halten sich viele Anleger vor den am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Daten vom US-Arbeitsmarkt zurück.

Einen Kurssturz von 25,9% auf 10 Euro gab es bei dem Immobilienkonzern Adler Group. Der britische Investor und Leerverkäufer Fraser Perring hat über seine Firma Viceroy einen negativen Bericht über Adler veröffentlicht. Perring hatte zu den ersten Kritikern von Wirecard gehört und auch bei Steinhoff zur Aufdeckung der Bilanzmanipulationen beigetragen. Adler kaufe angeblich besser kapitalisierte Unternehmen auf, belaste sie mit Schulden und höhle sie dann aus. Adler Group wies in einer Stellungnahme alle Vorwürfe entschieden zurück.

Einen ebenfalls stark ausgeprägten Kursrutsch von 24,9% auf 17,86 Euro gab es bei Teamviewer, einer der während der ersten Pandemiewelle am stärksten gefragten Aktien. Nun markierte der Titel im Tagesverlauf mit 17,14 Euro ein Rekordtief. Damit hat sich Teamviewer weit vom Rekordhoch von 54,86 Euro im Juli 2020 entfernt. Im September 2019 war die Aktie mit einem Ausgabekurs von 26,25 Euro an die Börse gekommen. Nach einem schwachen dritten Quartal hat das Unternehmen nun seine Prognose zusammengestrichen. Im laufenden Jahr sollen die in Rechnung gestellten Umsätze zwischen 535 und 555 Mill. Euro liegen. Bislang hatte das Management 585 bis 605 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Der gebuchte Umsatz wird nun bei 195 bis 505 Mill. Euro vermutet statt wie bisher bei 525 Mill. Euro.

Im Dax zeigten sich Deutsche Telekom besonders schwach mit einem Tagesverlust von 5,4% auf 16,66 Euro. Nach Angaben von Bloomberg platzierte Goldman Sachs über Nacht 90 Millionen Telekom-Aktien bzw. Optionen bei Investoren im Rahmen eines Finanzierungsgeschäfts des japanischen Telekom-Großaktionärs Softbank.

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