Anleger warten auf US-Zinsentscheid
Anleger warten auf US-Zinsentscheid
Im Angesicht der zur Wochenmitte erwarteten Leitzinsentscheidung der US-Notenbank haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag zurückgehalten. Der Leitindex Dax stieg im frühen Handel um moderate 0,2% auf 24.199 Punkte. Der EuroStox 50 als der Leitindex der Eurozone entwickelte sich ähnlich.
Tags zuvor war der Dax auf der Stelle getreten und aus der Handelsspanne vom Freitag nicht herausgekommen. Das Jahr insgesamt ist für den deutschen Leitindex gut verlaufen. Aktuell liegt er rund 21% im Plus, sodass kaum jemand noch große Risiken eingehen will.
Da zudem zuletzt wieder fest mit einer Zinssenkung gerechnet wurde, gilt ein solcher Schritt inzwischen als eingepreist. Marktstratege Mislav Matejka von JPMorgan warnte daher vor zu hohen Erwartungen. Die Börsen befänden sich wieder in Sichtweite ihrer Rekordhöhen, weshalb Gewinnmitnahmen für den einen oder anderen eine Option sein könnten.
ThyssenKrupp knicken ein
Unter den Einzelwerten standen Thyssenkrupp aus dem MDax im Fokus. Die Aktie verlor im frühen Handel 7%. Die kürzlich auf den Weg gebrachte Sanierung der kriselnden Stahlsparte wird Thyssenkrupp millionenschwere Verluste einbrocken. Weil dafür hohe Rückstellungen gebildet werden müssten, dürfte im Geschäftsjahr 2025/26 unter dem Strich ein Fehlbetrag von 400 bis 800 Mill. Euro auflaufen, hieß es. Der Industriekonzern leidet unter einer insgesamt schwachen Nachfrage sowie niedrigeren Preise und hatte deshalb erst kürzlich seine Prognose für das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr 2024/25 gesenkt.
Abwärts ging es vorbörslich zudem für die im SDax notierten Aktien von Evotec und den Jost Werken. Die Beteiligungsholding des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk will laut informierten Kreisen ihren Anteil am Wirkstoffforscher Evotec senken. Bis zu 9,4 Mill. Papiere sollen verkauft werden, wie Bloomberg am Montagabend unter Berufung auf von ihr eingesehene Unterlagen berichtete. Das sind rund 5% des Grundkapitals. Die Evotec-Aktie fiel um 7%.
Jost-Werke schwanken zwischen Plus und Minus
Beim Nutzfahrzeugzulieferer Jost Werke steigt die Peter Möhrle Holding aus. Die Großaktionärin platzierte in einem beschleunigten Auktionsverfahren 1,5 Mill. Aktien und damit 10,1% des Grundkapitals zu 48,50 Euro das Stück. Die Jost-Aktie schwankte am Morgen stark und lag zuletzt knapp 2% im Plus.
Aufmerksamkeit dürfte zudem eine Umstufung durch die US-Bank Morgan Stanley auf sich ziehen. Diese senkte ihre Bewertung für das Papier des Kochboxen-Versenders Hellofresh auf „Underweight“ mit einem Kursziel von 5,50 Euro. Der Anteilsschein des MDax-Unternehmens gab um annähernd 8% nach.
