ANLEIHEN

Bundrenditen fallen weiter

Zehnjahrespapier auf Rekordtief - Hohe Nachfrage für Finnland-Anleihe - Primärmarkt belebt sich weiter

Bundrenditen fallen weiter

kjo Frankfurt – Die Renditen der Bundesanleihen sind zur Wochenmitte weiter zurückgegangen. Dahinter steht nach wie vor die Erwartung, dass die Wirtschaft in Deutschland aber auch in den USA auf eine Rezession zusteuert und die Zentralbanken deshalb mit Zinssenkungen und anderen Maßnahmen der geldpolitischen Lockerung auf diese sich anbahnende wirtschaftliche Schwächephase reagieren werden. Der Bund-Future mit September-Fälligkeit kletterte bis auf 179,46 %. Er verpasste damit aber sein Rekordhoch von 179,66 % leicht. Die zehnjährige Bundrendite fiel auf das historische Tief von -0,728 % und war im späten europäischen Handel bei -0,718 % nach -0,70 % am Vortag.An den Primärmärkten setzte sich die Belebung der Aktivitäten, die bereits am Vortag zu beobachten war, fort. Im Bereich der Staaten stand planungsgemäß der Auftritt des Bundes an. In den vergangenen Auktionen war es wiederholt zu Unterdeckungen gekommen. Bei der gestrigen Auktion blieb dem Bund das aber erspart. Die Deutsche Finanzagentur, die für das Bund-Schuldenmanagement verantwortlich zeichnet, ging mit der zehnjährigen Bundesanleihe an den Start. Im Angebot hatte sie ein Volumen von 3 Mrd. Euro, womit der Umfang auf nun 10 Mrd. Euro aufgestockt wurde. Seitens der Banken kamen Bietungen über 4,491 Mrd. Euro, wovon 1,115 Mrd. Euro auf Kursgebote und 3,376 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe entfielen. An der Auktion beteiligten sich 28 der 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe Bundesemissionen, mit der der Bund sein Primärmarktgeschäft abwickelt. Die Banken gaben 48 Gebote ab, teilte die Finanzagentur mit.In die Zuteilung gingen Papiere über 2,3356 Mrd. Euro ab einem Kurs von 107,28 %, was zugleich der gewogene Durchschnittskurs war. Die Anleger bekamen das Papier zur durchschnittlichen Rendite von -0,70 %. Die Überdeckung war bei 1,9. Papiere für 664,40 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote für die Sekundärmarkaktivitäten.Finnland ging mit einer Fünfjährigen via Syndikat an den Markt. Erste preisliche Überlegungen gingen in die Richtung eines Spreads von “im Bereich minus 17 Basispunkten (BP)” im Vergleich zu Swaps. Anschließend wurde das Papier, für das ein Volumen von maximal 3 Mrd. Euro vorab kommuniziert wurde, mit einer Vorgabe von “im Bereich von minus 18 BP” vermarktet. Die Anleger bekamen den Titel zum Spread von minus 20 BP. Die Rendite war bei minus 0,73 %. Es gab eine hohe Nachfrage der Investoren, wie am Orderbuch von mehr als 14,4 Mrd. Euro abzulesen war. Orangesammelte 2,5 Mrd. Euro über drei Titel ein. Die Nachfrage war gut. Orange tritt aufEs kamen Orders für alle drei Anleihen von mehr als 9 Mrd. Euro zustande. Der bis 2026 laufende Titel ging zum Spread von 43 BP weg und kam im Volumen von 750 Mill. Euro. Der bis 2032 laufende Bond über 1 Mrd. Euro wurde zum Spread von 73 BP am Markt untergebracht. Der 2049 fällige Titel über 750 Mill. Euro kam zum Spread von 138 BP.