Dax-Aufsteiger Scout24 unter Druck
Aktienmärkte
Dax-Aufsteiger Scout24 unter Druck
Nikkei auf Rekordhoch – Abschläge bei Stabilus – Erfolgreiches IPO in der Schweiz
tom Frankfurt
Der deutsche Leitindex hat sich am letzten Handelstag der Woche wenig bewegt gezeigt. Bis zum Abend büßte der Dax 0,2% auf 23.639 Zähler ein. Größere Verluste musste der MDax hinnehmen. Der Dax hat dank der Kursrally vom Donnerstag auch auf Wochensicht eine fast ausgeglichene Bilanz.
In Japan hievten positive Vorgaben der Wall Street den Nikkei zeitweise auf ein Rekordhoch bei 45.853 Zählern. Die geldpolitischen Entscheidungen der Bank of Japan drückten ihn anschließend jedoch ins Minus. Die Notenbank tastete den Schlüsselsatz zwar nicht an, kündigte aber den Verkauf von börsennotierten Fonds und anderen Wertpapieren aus ihrem Bestand an. Preisdaten aus Deutschland zeigten dagegen nur wenig Einfluss auf den Aktienmarkt. Die Erzeugerpreise sind im August etwas stärker als erwartet gesunken.
Aumovio-Aktie gefragt
Im Dax büßten Zalando einen Teil der Vortagesgewinne wieder ein. Leichter zeigten sich auch die Papiere des künftig reinen Reifenherstellers Continental. Am zweiten Tag nach der Abspaltung zogen die Kurse des Autozulieferers Aumovio dagegen um über 3% an. Mehrere Analysten hatten sich zuvor positiv geäußert. Kaufempfehlungen gab es von der Deutschen Bank und der UBS. Conti will sich auch noch von der Kunststofftechniksparte Contitech trennen. Bereits 2021 hatte sich die Antriebssparte Vitesco abgespalten, die mittlerweile im Schaeffler-Konzern aufgegangen ist.
Unter Verkaufsdruck geriet die Aktie von Scout24. Nachdem die Immoscout24-Mutter den Kauf zweier spanischer Immobilien-Plattformen für 153 Mill. Euro angekündigt hatte, gaben die Papiere um über 5% nach. Dabei sei der Preis im Branchenvergleich günstig, betonte Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies. Scout24 will die Akquisition über Barmittel und bestehende Kreditlinien finanzieren. Am Montag steigt die Aktie von Scout24 vom MDax in den Dax auf.
Abschläge bei Stabilus
Daneben geriet im MDax auch die Aktie von Ströer unter Druck. Das Unternehmen kappt wegen der Folgen geopolitischer Unsicherheiten seine Jahresziele. Dies komme nach der Gewinnwarnung von ProSiebenSat.1 nicht ganz unerwartet, sagte ein Börsianer. Die gekappten Jahresziele dürften die durchschnittliche Markterwartung für das operative Ergebnis 2025 um 5% sinken lassen, schätzt J.P. Morgan-Analyst Marcus Diebel. Langfristig glaubt er aber an die Wachstumschancen des Außenwerbespezialisten. Die Aktie verlor am Freitag zeitweise über 4% und fiel auf ein Drei-Jahres-Tief von 37,50 Euro, konnte die Verluste im Tagesverlauf aber wieder wettmachen.
Abwärts ging es im SDax auch für die Titel von Stabilus. Der Industrie- und Autozulieferer legt ein Sparprogramm auf und streicht 450 Arbeitsplätze. Das Sparprogramm soll die Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern. Wegen der Kosten dafür werde der Jahresgewinn voraussichtlich nur etwa halb so hoch ausfallen wie bislang erwartet. Die Titel des Spezialisten für Kofferraum-Gasfedern verloren daraufhin über 2%.
Norma-Aktie legt zu
Besser sah es für Anleger bei der Norma Group aus. Gespräche über einen Verkauf des Wassermanagement-Geschäfts kamen am Markt gut an. Am Donnerstagnachmittag war die erste Freude nach der Bekanntgabe verbindlicher Kaufgebote und fortgeschrittener Verhandlungen mit einer kleinen Anzahl an Bietern noch schnell verpufft. Am Freitag kletterte der Kurs dann aber um über 5% nach oben.
In Zürich feierte die Swiss Marketplace Group (SMG) ihr Börsendebüt. Die Titel des Betreibers von Anzeigenportalen stiegen auf bis zu 50 Franken und lagen damit zeitweise fast 9% über dem Ausgabepreis von 46 Franken. Die Emission war mehrfach überzeichnet.