Dax erarbeitet sich Mini-Plus
Märkte am Mittag
Dax erarbeitet sich Mini-Plus
Der Dax ist mit Gewinnen in die neue Woche gestartet. Mangels klarer Impulse von den Märkten in Übersee hielt sich die Kaufbereitschaft aber in Grenzen. Auch wichtige Konjunkturdaten gibt es am Montag nicht. Nach zeitweise deutlicheren Aufschlägen behauptete der deutsche Leitindex gegen Mittag ein Plus von 0,3% auf 23.758 Punkte. Damit blieb er in der Mitte seiner September-Spanne, die bislang von knapp unter 23.500 bis knapp über die 24.000-Punkte-Marke reicht. Der MDax gewann zuletzt 0,8% auf 30.415 Punkte. Für den Euro Stoxx 50 ging es um 0,6% bergauf.
„Aus charttechnischer Sicht steckt der deutsche Leitindex in einer Konsolidierung knapp unterhalb der 100-Tage-Linie fest“, kommentierten die Experten der Schweizer Bank UBS. Im Verlauf des Vormittags prallte der Dax an dieser mittelfristig wichtigen Trendlinie wieder nach unten ab.
Entscheidende Woche
Die Commerzbank sieht die Aktienmärkte vor einer entscheidenden Woche. Zunächst stehe am Dienstag der US-Einzelhandelsumsatz im Fokus, bevor sich die Augen auf die US-Zinsentscheidung am Mittwochabend richteten. Anleger gehen fest davon aus, dass die Fed ihren Leitzins senken wird. Einige wenige halten sogar einen großen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte für möglich. Dagegen perlte die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs durch die US-Ratingagentur Fitch an den Finanzmärkten ab. „Am Markt und bei den Beobachtern war der Schritt der Agentur zuvor weitgehend erwartet worden“, konstatierten die Analysten der LBBW Bank.
Laut Charttechnik-Experte Christoph Geyer hält sich der Dax für den schwierigen Monat bislang recht gut, denn immerhin fänden im September die meisten Kursrückgänge und Crashs statt. „Diese bislang stabile Haltung schützt aber nicht davor, dass es noch einmal ungemütlich werden kann, bevor dann im Oktober die Jahresschlussrallye startet“, schrieb Geyer in einem Marktkommentar.
Rheinmetall auf Rekordhoch
Unternehmensseitig gab es kaum kursbewegende Nachrichten. Im Fokus stand die Rüstungs- und Luftfahrtbranche. Die Aktie von Rheinmetall kletterte auf ein Rekordhoch und gewannen zuletzt als einer der besten Dax-Werte 2%. Der Rüstungskonzern einigte sich mit der Bremer Werftengruppe Lürssen auf einen Kauf von deren Militärsparte NVL. Damit möchte sich Rheinmetall breiter aufstellen und den Marine-Bereich als zusätzliches Geschäftsfeld erschließen.
Eine Überraschung ist die Transaktion nicht mehr, nachdem schon seit längerem darüber spekuliert worden war. Da beide Seiten Stillschweigen zum Kaufpreis vereinbart haben, sind die finanziellen Auswirkungen des Deals für Rheinmetall Händlern zufolge schwer einzuschätzen. Jefferies-Analystin Chloe Lemarie schätzt diesen derweil ohne Berücksichtigung von Schulden auf 1,5 bis 2 Mrd. Euro.
Auch Hensoldt und Renk fester
Im Kielwasser von Rheinmetall ging es auch für die zuletzt schwächelnden Titel der Branchenkollegen Hensoldt und Renk im MDax wieder um 1,8 beziehungsweise 1,3% bergauf. Alle drei Titel liegen im bisherigen Jahresverkauf in ihren Indizes ganz vorn.
Bei Airbus stand ein Kursplus von 1,8% sowie einer der vorderen Dax-Plätze zu Buche. Die kanadische Bank RBC hob das Kursziel für die Aktie von 200 auf 220 Euro an und liegt damit nun etwas über dem aktuellen Kurs. Laut Experte Ken Herbert vertraut der Markt zunehmend auf die Unternehmensziele für die kommenden drei Jahre. Medienberichte, wonach der Flugzeugbauer noch 2025 eine Vereinbarung für eine europäische Satelliten-Allianz mit den Rüstungskonzernen Leonardo und Thales erreichen könnte, nannten Börsianer derweil eine Wiederholung früherer Meldungen.