Nach etwas festerem Start sind die europäischen Aktienmärkte am Dienstag zurückgefallen. Der Dax stieg bis auf 16007 Punkte und näherte sich seinem Rekordhoch von 16030 Zählern an, um den Handel mit einem Minus von 0,3% bei 15835 Zählern zu beenden. Der Rückschlag wurde von Äußerungen des österreichischen Notenbankgouverneurs Robert Holzmann ausgelöst. Holzmann sagte, dass die EZB mit der Debatte beginnen sollte, wie sie den Pandemiestimulus auslaufen lassen will.

Unter Druck standen Touristikaktien. Grund waren neue Einreisebeschränkungen für US-Bürger, nachdem die EU die Vereinigten Staaten von der Liste sicherer Herkunftsländer gestrichen hatte. So büßten die Aktie der British-Airways-Mutter IAG 2,5% und Wizz Air 2,5% ein. Im MDax gaben Lufthansa und Fraport 1,5% und 1,2% ab. Spitzenreiter im Dax waren Delivery Hero mit einem Gewinn von 3,6%. Getrieben wurde die Aktie von der Nachricht, dass Prosus ihre Beteiligung an dem Essenslieferdienst erhöht hat. Außerdem hat die südkoreanische Tochter Woowa einen Monatsrekord von rund 100 Millionen Aufträgen erzielt. Prosus gewannen 6,4%. Das Unternehmen gab die Übernahme der indischen Zahlungsplattform Billdesk für 4,7 Mrd. Dollar bekannt.

Heidelberger Druck stiegen um 0,9%. Das Unternehmen gab bekannt, dass es seine Tochtergesellschaft Docufy GmbH verkauft. Heidelberger Druck erwarte durch die Veräußerung einen außerordentlichen Ertrag/Abgangsgewinn in Höhe von mehr als 20 Mill. Euro. Da insgesamt höhere Erträge aus dem Assetmanagement erwartet würden, als zu Beginn des Geschäftsjahres 2021/22 absehbar gewesen sei, gehe das Unternehmen nunmehr davon aus, dass die Bandbreite für die Ebitda-Marge für das Gesamtjahr bei 77,5% liegen wird. Bislang war eine Marge von 67% avisiert worden.

SAF-Holland legten um 2,3% auf 12,07 Euro zu. Die Berenberg Bank hob ihr Kursziel für die weiter zum Kauf empfohlene Aktie von 19,30 auf 20,90 Euro an. Die Bank ist zuversichtlich für den Lkw- und Anhängermarkt und glaubt, dass es Spielraum für Erhöhungen der Konsensgewinnschätzung gibt. Das Unternehmen sollte von der Kombination aus einer zyklischen Erholung und den in den Jahren 2019 und 2020 umgesetzten Sparmaßnahmen profitieren, so die Bank.

Adler Group befestigten sich als Spitzenreiter im SDax um 5%. Anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen erhöhte das Immobilienunternehmen seine Ergebnisprognose. Es geht nun für das Gesamtjahr von einem operativen Gewinn bzw. Funds From Operations in Höhe von 135 bis 140 Mill. Euro aus. Zuvor wurden teilte die Adler Group am Dienstag 127 bis 133 Mill. Euro in Aussicht gestellt.