Dax kommt nicht vom Fleck
Märkte am Mittag
Dax kommt nicht vom Fleck
Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach moderaten Anfangsgewinnen geschwächelt. Damit bleibt der Dax nach einem starken Lauf bis Anfang Juli in einer Konsolidierung. Gegen Mittag notierte der deutsche Leitindex 0,2% tiefer bei 23.647 Punkten. Der MDax sank am Freitagmittag um 0,1% auf 30.109 Zähler. Für den Euro Stoxx 50 ging es um 0,2% abwärts.
Inflationsdaten aus Deutschland fielen wie erwartet aus und gaben nur wenig Impulse. So stiegen die Verbraucherpreise im August um 2,2% zum entsprechenden Vorjahresmonat.
Gebrauchte Woche
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, sprach von einer gebrauchten Woche für den Deutschen Aktienindex. Während die US-Börsen von Zinssenkungsfantasie und überraschend positiven Nachrichten aus dem Technologiesektor auf Rekordhöhen getragen worden seien, trete der Dax auf der Stelle.
Als Bremsfaktoren für deutsche Aktien nannte er die geopolitische Unsicherheit nach dem israelischen Angriff auf die Hamas-Führung in Katar und das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum und damit Nato-Gebiet. „Hier lauert einiges Eskalationspotenzial, von dem Anleger ungern auf dem falschen Fuß erwischt werden wollen, sollte es freigesetzt werden“, so Molnar.
Rückversicherer gefragt
Aus Branchensicht gehörten die Aktien deutscher Autobauer zu den gemiedenen Werten. So verloren die Papiere von Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz und Porsche AG zwischen 1,7 und 2% an Wert.
Bei den zuletzt abgerutschten Aktien von Hannover Rück sorgte eine Kaufempfehlung der UBS für Auftrieb. Für die Papiere des Rückversicherers ging es an der Dax-Spitze um 2,1% nach oben. Auch der Kurs von Munich Re folgte diesem Muster mit plus 1,1%. Hannover Rück seien sowohl 2024 als auch seit Anfang 2025 anderen Branchentiteln hinterhergehinkt, schrieb UBS-Analyst Will Hardcastle. Er geht aber davon aus, dass sich die Ertragsstabilität der Hannoveraner im aktuellen Preisumfeld der Branche auszahlen wird.
Nordex unter Druck
Die Titel von Nordex litten auch am Freitag unter einer drohenden Verschlechterung politischer Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien in Deutschland. Sie rutschten auf den tiefsten Stand seit Mitte Juli ab und verloren zuletzt als MDax-Schlusslicht 3,5%. Für das laufende Jahr steht aber immer noch ein Kursplus von 72% zu Buche.
Die Aktie von Eckert & Ziegler profitierte von einer optimistischen Analystenstimme und gewannen 1,6%. Alexander Galitsa von Hauck Aufhäuser Investment Banking stufte den Strahlen- und Medizintechnikkonzern von „Hold“ auf „Buy“ nach oben.
Die Aktie von Siltronic gehörte mit plus 3,8% dank KI-Fantasie zu den stärksten Werten im SDax. Seit Jahresbeginn steht aber immer noch ein Minus von fast 30% unter dem Strich.