Aktienmarkt

Dax mit neuen Rücksetzern

In einem schwachen Marktumfeld hat der Dax 1,7% verloren. Die Aktie der Deutschen Börse legte nach einer Bestätigung der Prognosen des Konzerns zu.

Dax mit neuen Rücksetzern

wrü Frankfurt

Nach den schwachen Vorgaben aus Amerika und Asien haben auch die europäischen Aktienmärkte zur Wochenmitte deutlich an Boden verloren. Verwiesen wurde auf die stark eingetrübte Konsumlaune in den Industriestaaten. Und da die wirtschaftliche Entwicklung wesentlich vom Konsum abhängig ist, fürchten Investoren eine Rezession und deutlich niedrigere Unternehmensgewinne – und das in einem Umfeld hoher Inflation und steigender Zinsen.

Die Teuerungsrate fiel in Deutschland im Juni mit 7,6% zwar erneut hoch aus, blieb aber immerhin unter der Marke von 8%. Der Dax erholte sich nach Bekanntgabe der Teuerungsrate etwas und schloss um 1,7% ermäßigt auf 13003 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab um 1% auf 3514 Zähler nach.

Laut den technischen Analysten von Indexradar bleibt der Dax nach den frischen Schwächezeichen technisch angeschlagen. Ein erneuter Test des März-Tiefs von 12450 Punkten sei nicht unrealistisch.

Allerdings gibt es im deutschen Leitindex einen Titel, der bisher einen Fels in der Brandung darstellt und dessen Aktie binnen Jahresfrist deutlich zugelegt hat. Dabei handelt es sich um die Aktie der Deutschen Börse, profitiert doch der Börsenbetreiber nicht zuletzt von den Turbulenzen an den Kapitalmärkten und glänzt zudem durch stetiges Wachstum. Auf ihrem Investorentag am Mittwoch bestätigte die Deutsche Börse ihre im Jahresverlauf bereits angehobene Prognose. Zugleich verkündete der Börsenbetreiber den Analysten und Investoren, dass die Erlöse im laufenden Jahr bis Ende Mai rund 100 Mill. Euro über den Erwartungen lägen. Die Aktie der Deutschen Börse gewann daraufhin 1% auf 159,65 Euro.

Hingegen gingen mehrere Immobilienaktien erneut in die Knie. In einer Branchenstudie zum europäischen Immobilienmarkt stellte die Bank of America fest, dass die Branche angesichts einer drohenden Stagflation und massiv steigender Zinsen auf einen „perfekten Sturm“ zusteuere. Im Dax gaben Vonovia 2,4% auf 30,59 Euro ab, im MDax büßten Aroundtown 6,5% auf 3,39 Euro ein. Und im SDax setzte die Aktie des Finanzierers Hypoport um 5,8% auf 196 Euro zurück.

Die massive Abschwächung der Konsumstimmung sowie die drohende Rezession belasteten auch Luftfahrttitel. Deutsche Lufthansa verloren 3,7% auf 5,81 Euro und Fraport 7% auf 43,40 Euro.

Im Dax büßten zudem Bayer 4,3% auf 57,62 Euro und Volkswagen Vorzüge 4,5% auf 134,46 Euro ein. In der zweiten Reihe fielen Cancom um 6% auf 32,78 Euro und SMA Solar um 8% auf 38,34 Euro zurück.

In dem schwachen Markt gab es aber auch Gewinner. Aufgrund einer Analystenempfehlung kletterten Verbio um 5,9% auf 49,64 Euro.