Dax trotzt China-Sorgen
ku Frankfurt
Nach dem schwachen Wochenauftakt hat sich der Dax am Dienstag erholt. Der deutsche Leitindex befestigte sich um 1,1% auf 15195 Punkte. Der Euro Stoxx 50 legte allerdings deutlicher um 1,7% auf 4065 Zähler zu.
Sorgen bei den Anlegern riefen der steigende Ölpreis sowie die anhaltende Schieflage des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande hervor. Die Krise im Immobiliensektor im Reich der Mitte zieht mittlerweile weitere Kreise, denn mit Fantasia Holdings hat ein weiterer Konzern die Frist für eine Zinszahlung verstreichen lassen. Zudem warnen Ratingagenturen vor Zahlungsausfällen des Immobilienentwicklers Sinic. Außerdem scheint sich die Inflation in der Eurozone zu beschleunigen. Im August ergab sich gegenüber Vormonat ein Anstieg der Erzeugerpreise um 13,4%, wie Eurostat mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Währungsunion 1999. Ein starker Anstieg der Geldentwertung könnte die Europäische Zentralbank zu einer weniger expansiven Geldpolitik zwingen.
Sehr fest zeigten sich im Dax Infineon mit einem Kursanstieg von 4,8% auf 35,61 Euro. Der Halbleiterkonzern rechnet für das neue Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von mehr als 10%. Zudem sollen die Investitionen deutlich auf rund 2,4 Mrd Euro pro Jahr angehoben werden. Von Seiten der US-Großbank J.P. Morgan hieß ist, die Ziele lägen über den bisherigen Erwartungen der Analysten. Infineon profitiere von der boomenden Nachfrage nach Chips.
Hellofresh befestigten sich um 3,6% auf 81,96 Euro. Von den Analysten der Hamburger Privatbank Berenberg hieß es, trotz massiver Investitionen sei der Kassenbestand des Anbieters von Kochboxen so groß, dass mit Aktienrückkäufen zu rechnen sei.
Unter den Nebenwerten fielen Grenke auf mit einem Kurseinbruch um 6,7% auf 34,52 Euro. Im laufenden Jahr erwartet der Leasingspezialist ein Neugeschäft von nur 1,5 bis 1,7 Mrd. Euro. Bisher war Grenke von 1,7 bis 2 Mrd. Euro ausgegangen. Allerdings wurde die Schätzung für den Gewinn nach Steuern mit 60 bis 80 Mill. Euro konstant gehalten.
Lieferprobleme
Die Aktie des Großküchenausrüsters Rational gab um 4,8% auf 747,60 Euro nach. Die Analysten der kanadischen Großbank RBC wiesen auf Lieferprobleme des Unternehmens hin.
Im SDax konnten sich hingegen Shop Apotheke in Szene setzen mit einem kräftigen Kursanstieg von 8,7% auf 133,10 Euro. Das Unternehmen sieht sich nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres auf Kurs, die Kapazitätsengpässe seien beseitigt. Es gebe keine Personalknappheit in der Logistik mehr.