Perspektiven für Aktien

„Ein fast ideales Umfeld für die Aktienanlage“

Union Investment erwartet breitere Aktienrally durch Kombination von Inflation und Wachstum.

„Ein fast ideales Umfeld für die Aktienanlage“

wrü Frankfurt

„Der Mix aus steigenden Investitionen, Konjunkturerholung sowie noch niedrigen Zinsen bei gleichzeitig moderater Teuerung stellt ein fast ideales Umfeld für die Aktienanlage dar“, erklärt Benjardin Gärtner, Leiter Portfoliomanagement Aktien bei Union Investment. „Die Bewertungen sind – gemessen an den Risikoprämien – weitgehend angemessen. Solange die Inflation nicht überschießt oder umgekehrt in den negativen Bereich dreht, steht weiteren Kursavancen wenig im Weg.“ Dabei bleibe Stock Picking im Bereich der Value-Aktien, aber auch ausgesuchter Wachstumstitel Gebot der Stunde. Japan und Europa gehörten mit in die Aktienauswahl.

„Die anziehende Wirtschaft führt auch zu höheren Inflationserwartungen“, räumt Gärtner ein. „Viele Preistreiber sind zwar vorübergehender Natur. Doch die höhere Inflationstoleranz der Notenbanken dürfte die Deflationsrisiken, die seit der Finanzkrise 2008 im Raum standen, weiter reduziert haben.“ Die Japanisierung Europas und Deflationssorgen würden am Aktienmarkt gerade ausgepreist.

Neues Kapitel bei Aktien

„Am Aktienmarkt hat ein neues Kapitel begonnen“, stellt Gärtner heraus. „Aktuell befindet sich der Aktienmarkt in einem ‚Sweet Spot‘ – einem Idealbereich, was die Inflation betrifft. Im historischen Vergleich zeigt sich, dass Inflationsraten zwischen 1 und 3% zu den höchsten Erträgen an den Aktienmärkten führten.“ Erst wenn die Inflation über 5% steige oder in den negativen Bereich falle, gingen die Erträge spürbar zurück. Dabei sei in einem Umfeld negativer Preise die Wahrscheinlichkeit für negative Erträge am höchsten. Gärtner wörtlich: „Eine leichte Inflation – in Verbindung mit einem etwas höheren Wachstumspfad – lässt eine anhaltend gute Entwicklung der Aktienmärkte erwarten.“

Breites Wachstum

Die Aussicht auf höheres Wachstum und auf einen moderaten Anstieg der Inflation öffne nun neue Perspektiven für Aktien. „Das gestiegene Vertrauen in den Wirtschaftsausblick führt zu sinkenden Risikoprämien an den Börsen und stützt die Bewertungen“, erklärt Gärtner. „Und dies in der Breite – was neu ist.“ Vom höheren nominalen Wachstum profitierten sehr viele Unternehmen, nicht nur besonders wachstumsstarke.

Die Phase sei vorbei, in der Wachstum ein knappes Gut war und mit entsprechenden Bewertungsprämien gehandelt wurde. Eine Vielzahl von Value-Aktien profitiere besonders davon, wenn das nominale Wirtschaftswachstum steige. Ökonomie und Aktienmarkt würden breiter. Die Aussicht auf höhere Dividenden bei Value-Titeln rechtfertige höhere Bewertungen.