Auch am Dienstag hat der deutsche Leitindex nicht zum großen Sprung über die 16.000-Punkte-Marke angesetzt. Bis Handelsschluss fiel der Dax um 0,1% auf 15.897 Zähler, auch der MDax zeigte sich mit einem Minus von 0,2% auf 27.319 Punkte leichter. Ähnlich waren auch die europäischen Börsen unterwegs: Der Euro Stoxx ging quasi unverändert mit 4.317 Zählern aus dem Handel.

Der Dax behält damit die runde Marke von 16.000 Punkten im Blick, ohne ihr allerdings näher gekommen zu sein. Beachtlich ist das trotzdem, musste sich der Leitindex doch gegen eine nach ZEW-Daten deutlich eingetrübte Wirtschaftsstimmung in Deutschland, schwache Wirtschaftsdaten aus China und den weiter schwelenden Streit über die Schuldenobergrenze in den USA behaupten. Auch die Einzelhandelsdaten aus den USA für den Monat April ließen Anleger nicht frohlocken.

Größter Gewinner im Dax waren erneut die Titel von Siemens Energy. Der Energietechnikkonzern legte um 3% auf 23,61 Euro zu. Analysten überzeugten die starken Auftragseingänge und Umsätze der Windturbinen-Tochter Siemens Gamesa im ersten Quartal. Die US-Bank Morgan Stanley hob das Kursziel an, bekräftigte ihre Kaufempfehlung und bezeichnete die Aktie von Siemens Energy als „Top Pick“.

Ebenfalls unter den Gewinnern fanden sich die Papiere von Infineon, die wie andere europäische Chiphersteller gefragt waren und um 2,3% auf 34,20 Euro zulegten. Der Rückgang am PC-Markt nach dem Ende der Coronakrise schwächte sich ab, so dass Experten nun eine Normalisierung im dritten oder vierten Quartal erwarten.

Im MDax gehörten Encavis und SMA Solar zu den Gewinnern. Encavis konnte mit ihrem Quartalsbericht überzeugen und legte um 3% auf 16,60 Euro zu. Der hessische Fotovoltaikanlagen-Hersteller SMA Solar nahm seinen zuletzt unterbrochenen Höhenflug wieder auf und zog um 3,3% auf 103,80 Euro an. Im SDax legten SFC Energy um 6,4% auf 22,35 Euro zu. Der Brennstoffzellen-Anbieter sprach vom besten ersten Quartal der Unternehmensgeschichte und bestätigte auch die Prognose fürs Gesamtjahr.

Doch auch am Dienstag gab es Verlierer: Im SDax büßten Hornbach Holding nach einem sehr schwach erwarteten ersten Geschäftsquartal 2023/24 deutliche 11,5% auf 67,20 Euro ein. Im Dax gehörten Banken- und Autotitel zu den Verlierern. Die Autowerte belastete, dass die Erholung der chinesischen Wirtschaft an Fahrt verliert. Der europäische Autoindex fiel zeitweise um 1,3%. Im Dax verloren Volkswagen, Porsche SE und Mercedes-Benz zwischen 0,9 und 1,9%.