Der mit einigen Vorschusslorbeeren versehene Börsengang des chinesischen Elektroauto-Start-ups Leapmotor Technology Co. hat sich im Zuge der verheerenden Baisse-Stimmung am Hongkonger Aktienmarkt als schwerer Flop für die Anleger dargestellt. Am Donnerstag rutschte die neue Leapmotor-Aktie mit der Erstnotiz bereits 15% unter den Emissionspreis von 48 HK-Dollar und fiel dann wie ein Stein weiter auf 28 HK-Dollar zurück. Am Ende des ersten Handelstages notierten die Titel dann bei 31,9 HK-Dollar 34% unter dem Emissionspreis. Damit stellt sich das mit einem Umfang von 800 Mill. Dollar bislang größte Hongkonger IPO in diesem Jahr auch als Spitzenreiter in Sachen Negativperformance für einen Börsendebütanten dar.

Die traurige Vorstellung von Leapmotor kommt nicht völlig überraschend. Zum einen hat der Hongkonger Aktienmarkt im September schwer auf Baisse geschaltet und seit Monatsbeginn fast 15% verloren. Gerade in den vorigen Tagen hat sich die Stimmung noch einmal deutlich verfinstert. Der Hongkonger Leitindex Hang Seng hatte am Mittwoch 3,4% eingebüßt, gab am Donnerstag um weitere 0,5% nach und steht nun auf einem Elfjahrestief mit 35% Abstand zum 52-Wochen-Hoch vom Oktober 2021. Zum anderen ist Leapmotor auf Basis des flotten Absatztrends bei Batteriefahrzeugen chinesischer Hersteller mit einer ambitiösen Bewertung an den Start gegangen. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass die Leapmotor-Aktie letztlich nur am untersten Rand der zwischen 48 und 68 HK-Dollar abgesteckten Vermarktungsspanne ins Rennen geschickt worden war.

Für einen weiteren Börsenkandidaten aus der Elektromobilitätsbranche zeichnen sich nun extrem widrige Startbedingungen ab. Am Mittwoch hatte der chinesische Hersteller von Elektroautobatterien CALB den Emissionspreis für seinen in Kürze anstehenden Börsengang ebenfalls am untersten Rand der von 38 bis 51 HK-Dollar fixiert. Das Unternehmen kommt damit auf eine Kapitalaufnahme von 1,3 Mrd. Dollar.