Nvidia-Zahlen treiben Börsen auf Rekordhochs
Aktienmärkte
Nvidia-Zahlen treiben Börsen auf Rekordhochs
tom Frankfurt
Der deutsche Leitindex ist am Donnerstag auf ein neues Allzeithoch bei 17.430 Zählern geklettert und war damit in guter Gesellschaft: Auch der Stoxx 600 markierte einen neuen Höchststand. In Japan ließ der Leitindex Nikkei sogar eine 35 Jahre alte Bestmarke aus dem Jahr 1989 hinter sich. Einmal mehr bewegten überraschend starke Zahlen des US-Chipriesen Nvidia ganze Aktienmärkte.
Der Dax legte am Donnerstag bis Handelsschluss um 1,5% auf 17.370 Punkte zu. Der MDax verteuerte sich um 1,5% auf 26.100 Zähler. Der Euro Stoxx 50 notierte 1,7% fester bei 4.855 Punkten.
Ausschlaggebend für den neuen Rekordlauf an den Aktienmärkten waren die jüngsten Geschäftszahlen von Nvidia. Der Hype rund um das Thema KI beschert dem Chipkonzern weiterhin glänzende Geschäfte. Nvidia gab eine Umsatzprognose für den laufenden Zeitraum ab, die die bereits sehr hochgesteckten Erwartungen der Wall Street noch übertraf. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens hat inzwischen eine Bewertung von 1,7 Bill. US-Dollar erreicht, da die Anleger darauf wetten, dass das Unternehmen Hauptnutznießer des Booms der künstlichen Intelligenz bleiben wird. Nvidia-Papiere legten um 15,3% auf 778,23 Dollar zu.
Tech-Werte weltweit gefragt
In Japan bescherte das dem Nikkei 225 einen neuen Höchststand, da Unternehmen der Halbleiter-Zulieferkette wie Advantest Corp. und Tokyo Electron Ltd. zulegten. Eine Erholung des Chipriesen Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) – Nvidias größter asiatischer Zulieferer – hob auch Taiwans Aktienindex in diesem Monat auf ein Rekordhoch.
Auch in Europa waren Tech-Werte gefragt. Im Dax zählten Infineon mit einem Aufschlag von 2,2% auf 33,61 Euro zu den größten Gewinnern. Im MDax konnten Aixtron 2,4% auf 34,70 Euro zulegen. In Amsterdam schnellten BE Semiconductor Industries (BESI) nach einem besser als erwartet ausgefallenen vierten Quartal um mehr als 16% auf ein Rekordhoch.
Mercedes punktet bei Anlegern
Jenseits des Tech-Booms konnten am Donnerstag auch einige Unternehmen mit ihren Bilanzen punkten. Aktien von Mercedes-Benz stiegen im Dax um 4,7% auf 71,27 Euro, nachdem der Gewinn des Stuttgarter Autobauers weniger stark zurückging, als befürchtet wurde. Zudem sind weitere Aktienrückkäufe geplant. Die Aktien von MTU Aero Engines rutschten dagegen um 3,1% auf 216,10 Euro ab, nachdem der Flugzeugzulieferer die Anleger mit einer Dividendenkürzung verschreckt hat.
Um knapp 10% sackte zeitweise die Aktie von Delivery Hero ab. Der Essenslieferdienst wird sein Südostasiengeschäft zumindest bis auf Weiteres behalten. Die Verhandlungen über einen Verkauf seien abgebrochen worden. Bis Handelsschluss konnte die Aktie ihre Verluste aber auf ein Minus von 3,4% auf 21,89 Euro eingrenzen.
Gerresheimer legen zweistellig zu
Dagegen gewannen die Papiere des Spezialverpackungsherstellers Gerresheimer 13,4% auf 102,10 Euro. Der Unternehmensausblick sei nicht so schlecht wie befürchtet und die Prognosen für 2025 signalisierten eine starke Beschleunigung, schrieb Analyst David Adlington von J.P. Morgan.
Ein leicht unter den Erwartungen liegendes Umsatzwachstum im Gesamtjahr ließ die Aktien von Nestlé in Zürich um 4,9% auf 94,24 sfr absacken. Dem Lebensmittelhersteller setzten unter anderem Preiserhöhungen zu.