Rohstoffe

Opec-Ausstieg von Angola drückt Ölpreis

Der angekündigte Austritt Angolas aus der Opec hat am Donnerstag den Ölpreis gedrückt. Vor dem Ausstieg hatte es Streit über die nach Ansicht der Regierung zu niedrigen Förderquoten für das Land gegeben.

Opec-Ausstieg von Angola drückt Ölpreis

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Opec-Ausstieg von Angola drückt Ölpreis

Regierung unzufrieden über niedrige Quoten für das Land

ku Frankfurt

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Donnerstag zeitweise deutlich unter Druck geraten. Er gab zeitweilig um fast 2% bis auf fast 78 Dollar je Barrel nach. Später erholte er sich wieder etwas und die Sorte wurde am Abend zu 79,07 Dollar gehandelt, ein Minus von 0,8%. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich um 0,9% auf 73,59 Dollar.

Den Ölpreis hat unter Druck gesetzt, dass die Regierung von Angola mitteilte, das Land werde das Kartell Opec verlassen. Dadurch wird die Opec geschwächt, zudem hinterlässt der Schritt bei den Marktteilnehmern den Eindruck der Uneinigkeit innerhalb des Bündnisses. Die Entscheidung der Regierung Angolas wurde von der nationalen Nachrichtenagentur verbreitet. Gemäß Medienberichten hat es Auseinandersetzungen zwischen Angola und Nigeria auf der einen Seite und den übrigen Mitgliedern der Opec auf der anderen Seite gegeben. Den beiden afrikanischen Mitgliedern wurden im Juni niedrigere Quoten für die Ölproduktion zugestanden als sie sich erhofft hatten. Dies war damit begründet worden, dass sie zuvor ihre Quoten nicht erfüllt hatten aufgrund von fehlenden Investitionen in die Ölfelder.

Auch für 2024 wurden Angola sowie Nigeria und dem Kongo niedrigere Quoten zugeteilt, nachdem sich insbesondere die saudi-arabische Regierung darüber beschwert hatte, dass sie den Löwenanteil der Produktionskürzungen zu übernehmen hat, während alle Mitglieder von den Preisanstiegen profitieren. Noch vor dem letzten Opec-Treffen Ende November hatte die angolanische Regierung betont, sie strebe keinen Austritt an. Nun scheint sie die Mitgliedschaft aber nicht mehr als vorteilhaft für das Land anzusehen. Angola war der Opec 2007 beigetreten, es gehört mit einer Produktion von rund 1,2 Mill. Barrel pro Tag (bpd) – 2010 lag sie noch bei 2 Mill. bpd – und nachgewiesenen Ölreserven von 9 Mrd. Barrel zu den kleineren Mitgliedern des Ölproduzentenkartells.

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