Märkte am Mittag

Porsche-Aktie rutscht ab - Dax im Minus

Zur Mittagszeit liegen Europas Aktien im Minus. Im Blick haben die Anleger die Berichtssaison. Die Deutsche Bank verliert, kann die Verluste aber eingrenzen. Porsche rutschen ebenfalls ab.

Porsche-Aktie rutscht ab - Dax im Minus

Vor den Zinsentscheiden der US-Notenbank am Mittwochabend und der Europäischen Zentralbank (EZB) am morgigen Donnerstag gehen die Anleger an den europäischen Aktienmärkten in die Defensive, und das zieht Verluste nach sich. Im Blick haben die Anleger aber auch die laufende Berichtssaison, was bei Einzelwerten ebenfalls für negative Vorzeichen sorgt. Zur Mittagszeit liegt der deutsche Leitindex bei 16.102 Zählern mit rund 0,7% in der Verlustzone. Der Euro Stoxx 50 Index Dax verliert 1,2% auf 4.337 Punkte. Hinzu kommt an den Märkten, dass weite Teile der Anleger sich im Sommerurlaub befinden, was einzelne Kursausschläge im dünnen Handel begünstigt.

Die Aktie der Deutsche Bank liegt mit 0,5% im Minus, konnte damit die Verluste aber eingrenzen, denn im frühen Handel war sie schon um 2% abgetaucht. Am Morgen hatte die Deutsche Bank angekündigt, dass sie wegen Aufwendungen für ihren Umbau und Rechtsstreitigkeiten sowie einer höheren Risikovorsorge im zweiten Quartal weniger verdient hat. Das veranlasste die Anleger zu den frühen Abgaben des Dividendentitels. Am Dienstagabend hatte die Deutsche Bank bereits den Rückkauf eigener Aktien angekündigt. Der Vorstand habe ein Rückkaufprogramm über bis zu 450 Mill. Euro beschlossen, teilte die Bank mit. Der Aktienrückkauf solle im August beginnen und vor Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Die Aktie des Dax-Mitglieds Porsche knickt um gut 2% auf 53,20 Euro ein. Eine Flaute am Automarkt in China und Europa macht Porsche trotz Wachstums im ersten Halbjahr vorsichtig. In Deutschland und Europa lasse die Dynamik nach und in China erhole sich der Markt nicht so schnell wie erwartet nach der Corona-Krise, sagte Porsche-Chef Oliver Blume. "Wir sind überzeugt, der Luxusmarkt ist weniger betroffen und widerstandsfähiger gegenüber dem wirtschaftlichen Abschwung." Der für Porsche wichtige Markt Nordamerika sei zudem ein Gegengewicht. Trotz hoher Kosten, weltweit angespannter Wirtschaftslage und holpernder Teileversorgung bekräftigte der Dax-Konzern sein Jahresziel. Dieses sieht ein Umsatzplus auf 40 bis 42 Milliarden Euro von 37,6 Milliarden Euro 2022 vor

Ein Kursrutsch beim weltweit größten Luxuskonzern LVMH belastet den gesamten Sektor. Die Titel des Branchenprimus geben in Paris um 4,5% nach. Obwohl LVMH beim Umsatz im zweiten Quartal mit einem Plus von 17% sogar leicht den erwarteten Zuwachs von 16% übertraf, zeigten sich Börsianer trotzdem enttäuscht. Analysten wiesen einstimmig darauf hin, dass die Zahlen der Gruppe "nicht gut genug" seien und der Konzern bei der Rentabilität enttäuscht habe. LVMH liefere routinemäßig gute Ergebnisse und sei ein Vorreiter in der Luxusbranche, sagte etwa Bernstein-Analyst Luca Solca. Dass dieses Unternehmen die Erwartungen nur moderat übertroffen habe, signalisiere eine Normalisierung des Sektors, nach dem Wachstumsschub zum Ende der Corona-Pandemie. Am Vorabend hatte nach Börsenschluss der Energieversorger RWE seine Prognosen angehoben. Die Aktie der RWE steigt um 2% auf 40,73 Euro.

Fed tagt

Am Abend steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed auf der Agenda. Nach der Zinspause im Juni erwarten Ökonomen ganz überwiegend eine Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte. Mit großer Spannung werden deshalb die Signale für das weitere Vorgehen erwartet. Derzeit liegt das Zinsniveau in einer Spanne von 5,00 bis 5,25%. Viele Volkswirte gehen von einer künftig schwächelnden US-Wirtschaft aus

"Auch wenn sich die Inflation zweifellos in die richtige Richtung bewegt, ist sie noch nicht am Ziel der Fed", schreiben die Experten der Commerzbank in einer Marktanalyse. "Zudem zeigt sich die Realwirtschaft anders als im Euroraum bisher relativ unbeeindruckt von den Zinserhöhungen." Vor allem der Arbeitsmarkt hat sich bis zuletzt anhaltend robust gezeigt. Ein starker Arbeitsmarkt sorgt für Lohnauftrieb und erschwert den Kampf gegen die Inflation. Für Zurückhaltung sorgt auch die anstehende Zinssitzung der (EZB). Akteure gehen mehrheitlich davon aus, dass die Leitzinsen am morgigen Donnerstag angehoben werden.

Ruhig ist es an den Rentenmärkten. Die zehnjährige Bundrendite steigt leicht von 2,40% auf 2,43%. Auch an den Devisenmärkten gibt es nur geringe Bewegungen. Der Euro liegt bei 1,1074 Dollar mit 0,2% im Plus.