Finanzmärkte

Rekordabsturz bei der Porsche AG

Der deutsche Leitindex hat zum Wochenauftakt Verluste hinnehmen müssen. Dagegen klettert der Goldpreis auf ein Allzeithoch.

Rekordabsturz bei der Porsche AG

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Rekordabsturz bei der Porsche AG

Leitindex schwächelt weiter – Dax-Aufsteiger gefragt – Goldpreis klettert auf Allzeithoch

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex ist mit Verlusten in die Handelswoche gestartet. Zum Handelsschluss notierte das Börsenbarometer 0,5% niedriger bei 23.527 Zählern. Auch der Euro Stoxx 50 verzeichnete Abschläge.

Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets sprach vom anhaltenden September-Blues des Dax, während die US-Börsen nach der ersten US-Zinssenkung in diesem Jahr in den letzten Tagen von Rekord zu Rekord eilten. „Während die Investoren in den USA von der geringsten Zahl von Gewinnwarnungen seit einem Jahr ermutigt werden, fürchten sie sich hierzulande vor zahlreichen negativen Überraschungen. Der Dax bleibt in der Handelsspanne, die ihn nun schon seit gut drei Wochen gefangen hält“, erklärte Stanzl.

Auto-Sektor unter Druck

Im Fokus der Anleger stand am Mittwoch die Porsche AG. Die drastische Senkung der Gewinnprognose ließ die Aktie des Sportwagenbauers so stark einbrechen wie noch nie zuvor. Die aus dem Dax geflogenen Anteilsscheine rauschten in der Spitze um 9,3% nach unten. Seit Jahresbeginn hat die Porsche AG fast ein Drittel an Wert verloren. „Die einstige Gewinnmaschine im VW-Konzern steht mit dem Rücken zur Wand, verschiebt nun die Einführung neuer Elektro-Modelle und verlängert die Laufzeit der entsprechenden Verbrenner“, kommentierte RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar.

Die Gewinnwarnungen von Porsche und VW hatten auch Auswirkungen auf den Dax. Zwar ist der Sportwagenbauer nicht mehr im Leitindex vertreten, doch auch die Vorzüge des Volkswagen-Konzerns und die Papiere der Konzernholding Porsche SE verloren am Dax-Ende über 7 bzw. 8%. Die schlechten Nachrichten zogen auch die Papiere von anderen Autoherstellern wie Mercedes-Benz und BMW mit nach unten.

Aufsteiger legen zu

Daneben fiel die Aktie der DHL Group zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mai, nachdem die Bank of America die Papiere des Logistikkonzerns von „Neutral“ auf „Underperform“ abgestuft und das Kursziel von 41 auf 35 Euro gesenkt hatte.

Unter den Gewinnern des Tages waren dagegen die beiden Dax-Aufsteiger Scout24 und Gea. Die Unternehmen haben am Montag die Porsche AG und Sartorius Vorzüge im Dax ersetzt.

Rückenwind für Rüstung

Daneben waren auch einmal mehr Rüstungswerte gefragt. Nachdem russische Kampfjets in den estnischen Luftraum eingedrungen sind, kam der UN-Sicherheitsrat am Montag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Auch die Nato-Länder wollen zu Beratungen wegen des Vorfalls zusammenkommen. Im Dax legten am Montag die Titel von Rheinmetall leicht zu, im MDax zählten Hensoldt und Renk mit Aufschlägen von über 5% zu den besten Werten.

Beliebt waren am Montag auch Aktien aus dem Bereich der Chipausrüster. Im MDax legten die Titel von Aixtron über 6% zu, im SDax verbesserten sich die Papiere von PVA Tepla und Suss Microtec. Zuvor hatte die US-Bank Morgan Stanley die Titel von ASML hochgestuft.

Goldpreis zieht an

Die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA und die zahlreichen Krisenherde rund um den Globus treiben den Goldpreis von einem Rekord zum nächsten. Am Montag wurde die Feinunze an der Börse in London bei 3.728,36 Dollar gehandelt und damit so hoch wie noch nie. Allein im Vergleich zum Freitag hat sich das Edelmetall um etwa 43 Dollar verteuert. Auch in Euro gerechnet, erreichte die Notierung ein Rekordhoch, bei 3.167,91 Euro. Am vergangenen Mittwoch hatte die Fed erstmals in diesem Jahr die Zinsen gesenkt und weitere Lockerungen signalisiert. Gold hat sich in diesem Jahr schon um mehr als 40% verteuert.