Anleihemärkte

Renditen der Bundes­anleihen steigen moderat

Die Bundrenditen sind zum Wochenauftakt leicht gestiegen. Grund waren Äußerungen von EZB-Chefin Christine Lagarde und der höhere Ifo-Index für den Mai.

Renditen der Bundes­anleihen steigen moderat

kjo Frankfurt

Zum Auftakt der neuen Handelswoche haben die Renditen im Segment der Bundesanleihen angezogen. Die Anstiege fielen allerdings nicht spektakulär aus. Der Grund für die etwas höheren Renditen waren neue Konjunkturdaten und Äußerungen von Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank.

Die EZB wird laut Äußerungen von Lagarde bis Ende September die Ära der Negativzinsen in der Währungsunion beenden. „Ausgehend von den derzeitigen Aussichten werden wir wahrscheinlich in der Lage sein, die negativen Zinssätze bis zum Ende des dritten Quartals zu stoppen“, schrieb Lagarde zum Wochenauftakt in einem Blogbeitrag auf der EZB-Website. Lagarde öffnete zugleich die Tür für weiter steigende Zinsen. „Wenn sich die Inflation mittelfristig bei zwei Prozent stabilisiert, wird eine schrittweise weitere Normalisierung der Zinssätze in Richtung des neutralen Zinssatzes angemessen sein“, so Lagarde. Tempo und Umfang könnten aber nicht von vornherein festgelegt werden, da die Wirtschaft mit der Coronawelle in China und ökonomischen Folgen des Ukraine-Krieges konfrontiert sei. Zu dem leichten Renditeauftrieb trug auch der Ifo-Geschäftsklimaindex bei, der im Mai von 91,9 auf 93 Punkte und damit das zweite Mal in Folge stieg. Der Index signalisierte damit keine Rezession. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 91,4 Zähler erwartet.

Die zehnjährige Bundrendite war im späten europäischen Handel bei 1,01% nach 0,94% am vergangenen Freitag.