Am Ölmarkt ist es am Dienstag zu einer leichten Entspannung gekommen, nach dem starken Anstieg vom Vortag als Reaktion auf den Ausbruch des Kriegs zwischen der Hamas-Miliz und Israel. Der Ölpreis ist nicht weiter angestiegen, die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude hat sich sogar leicht um 0,3% auf 87,92 Dollar je Barrel ermäßigt.

Am Dienstag ist bis zum Nachmittag die geopolitische Lage im Nahen Osten nicht weiter eskaliert. So ist bislang die militärisch sehr starke libanesische Miliz Hezbollah nicht in den Krieg eingetreten und es hat auch noch keine Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen begonnen. Ferner gibt es bislang auch noch keine Konfrontation zwischen Israel und den USA einerseits und dem Iran andererseits. Allerdings gibt es weiter Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf israelische Siedlungen und auch Artillerie-Duelle an der israelisch-libanesischen Grenze. Zudem gibt es weiter sehr schwere Bombardierungen des Gazastreifens durch die israelische Armee mit hohen Verlusten unter der dortigen Zivilbevölkerung sowie eine totale Blockade der Versorgung mit Strom, Wasser und Lebensmitteln.

Derweil ist es zu einem starken Anstieg der Erdgaspreise am europäischen Spotmarkt gekommen. Der Monatskontrakt für den virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF verzeichnete einen Anstieg von 11,6% auf 49,05 Euro je Megawattstunde. Nach wie vor ist die Gaspipeline zwischen Finnland und Estland aufgrund eines Lecks außer Betrieb. Zwar handelt es sich um eine Pipeline mit geringerer Kapazität, deren Ausfall durch Flüssigkeitslieferungen ausgeglichen werden kann. Allerdings sagte der finnische Präsident Sauli Niinistö am Dienstag, die finnischen Ermittler würden davon ausgehen, dass es sich um einen Sabotageakt handelt.