AKTIEN

Transatlantischer Handelsstreit setzt Dax zu

Trump droht Strafzölle an - Airbus, Flugzeugzulieferer und Luxusgüteraktien geraten unter Druck

Transatlantischer Handelsstreit setzt Dax zu

ku Frankfurt – Der neu entflammte Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) hat am Dienstag den europäischen Aktienmarkt belastet. Der Dax befand sich am Vormittag noch in der Gewinnzone, nach der Ankündigung von neuen Strafzöllen durch US-Präsident Donald Trump rutschte er dann in die Verlustzone. Den Handel beendete er mit einem Minus von 0,9 % auf 11 851 Punkte. Der Euro Stoxx 50 als Leitindex der Eurozone ermäßigte sich um 0,4 % auf 3 425 Zähler.Trump kündigte an, Strafzölle auf Importe aus der EU im Volumen von 11 Mrd. Dollar zu verhängen. Anlass ist der Streit über staatliche Beihilfen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus. Die Welthandelsorganisation WTO hatte festgestellt, dass die Beihilfen für Airbus den USA schadeten. Die US-Regierung beziffert die Verluste auf 11 Mrd. Dollar. Die EU kündigte sofort entsprechende Gegenmaßnahmen an.Der neu entfachte Zollstreit, der nach Ansicht von Beobachtern das Potenzial für eine erhebliche Eskalation hat, machte der Airbus-Aktie zu schaffen. Die Notierung gab in Paris um 1,9 % auf 48,50 Euro nach. Verluste verzeichneten auch die Hersteller von Luxusgütern, deren Produkte unter die amerikanischen Strafzölle fallen sollen. So gaben Kering um 1,7 % auf 517,80 Euro nach, LVMH um 1,4 % auf 327,30 Euro und Rémy Cointreau um 2,8 % auf 117,20 Euro. Die Titel des Flugzeugzulieferers Leonardo ermäßigten sich um 2,1 % auf 10,28 Euro und die von Safran um 1,3 % auf 121,35 Euro.Schwächster Wert im Dax war SAP mit einem Tagesverlust von 3,4 % auf 98,38 Euro. Es gab gleich zwei Herabstufungen der Aktie durch die Analysten von Großbanken, nämlich durch die UBS und die HSBC. Beide Institute stufen den Titel nur noch neutral ein und verweisen auf Konjunkturrisiken und das gegenwärtige Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 auf Basis der Ergebnisschätzungen für 2020.Volkswagen-Vorzüge verbilligten sich um 0,9 % auf 148 Euro. Sowohl bei der Marke VW als auch bei Audi gingen die Zulassungen im März zurück. Zudem sorgte für eine schlechte Stimmung, dass der chinesische Automobilmarkt den zehnten Monat in Folge schrumpfte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Verkäufe an Privatkunden um 12 % zurück.