Der Dax hat am Dienstag anfängliche Gewinne größtenteils abgegeben und den Handel mit einem leichten Plus von 0,2% bei 15242 Punkten beendet. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,2% auf 4127 Zähler zu. Händler sagten, es belaste die Aussicht auf baldige Zinserhöhungen durch die EZB, während Entspannungssignale im Ukraine-Konflikt und das baldige Ende der Omikron-Welle das Kursniveau stützten.

Fest zeigten sich am Dienstag die Bankenwerte, die grundsätzlich von höheren Zinsen profitieren. So verteuerten sich Deutsche Bank um 4,9% auf 14,37 Euro und Commerzbank um 2,7% auf 8,93 Euro.

Unter Druck gerieten hingegen die Technologiewerte, die als zinssensibel gelten. So sackten Infineon um 2,3% auf 32,54 Euro ab und in Amsterdam ASML als einer der wichtigsten Ausrüster der Chipindustrie um 1,1% auf 566,50 Euro. Zu den Verlierern gehörten auch Nemetschek mit einem Rückgang von 2% auf 78,26 Euro und Software AG, die sich um 1,6% auf 32,96 Euro ermäßigten.

Besonders hart erwischte es allerdings Cancom, die einen ausgeprägten Kursverfall von 7,3% auf 49,83 Euro verzeichneten. Der IT-Dienstleister hat zwar nach den jetzt vorgelegten Zahlen das vergangene Geschäftsjahr mit einem kräftigen Wachstum bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Der Auftragsbestand befinde sich auf Rekordniveau, was die weitere Entwicklung stützen werde­, sagte Vorstandschef Rudolf Hotter­. Marktteilnehmer vermissten allerdings einen konkreten Ausblick des Unternehmens.

Von Kaufempfehlungen der Analysten der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley profitierten die Aktien von Versicherern. Allianz verteuerten sich um 1,8% auf 229,85 Euro und Hannover Rück um 2,9% auf 170,20 Euro. Eine Analystenempfehlung trieb auch den Kurs von Befesa, einem Recyclingunternehmen für Industriematerialien, um 2,2% auf 64,40 Euro an. Kepler Cheuvreux stufte die Aktie von „Hold“ auf „Buy“ hoch, bei einem neuen Kursziel von 81 Euro. Die jüngsten Kursverluste böten eine attraktive Einstiegsgelegenheit, stellten die Analysten fest.

Deutliche Kursbewegungen gab es bei der Aktie des Tourismuskonzerns Tui. Nach anfänglichen Kursgewinnen büßte die Aktie nach der Vorlage von Zahlen bis zu 3% ein. Am Handelsende ergab sich noch ein kleineres Minus von 0,8% bei 3,04 Euro. Der Quartalsbericht wurde von Analysten unterschiedlich bewertet. Während Bernstein das Risiko einer weiteren Kapitalerhöhung schwinden sieht, sieht Jefferies weitere Liquiditätsrisiken.