Maschinenbauer

Kion erfreut mit starkem Ausblick

Der Gabelstaplerhersteller Kion profitiert in der Corona-Pandemie kräftig vom Boom des Onlinehandels. In den neuen Turnus geht der Maschinenbauer mit einem rekordhohen Auftragseingang und einer viel versprechenden Prognose. Die Aktionäre klatschten Beifall. Das Kion-Papier stieg am Dienstag zeitweise um 9%.

Kion erfreut mit starkem Ausblick

ds Frankfurt

Die einst vom Mischkonzern Linde abgespaltene Kion ist mit dem Geschäftsverlauf zufrieden. „Wir sind gut durch die Pandemie gesteuert“, erklärte CEO Gordon Riske in der Online-Bilanzpressekonferenz. Der Bestelleingang kletterte um 4% auf den Rekordwert von 9,4 Mrd. Euro, da während der pandemiebedingten Lockdowns die Nachfrage nach Gabelstaplern und Lagerautomatisierung wächst, die von den boomenden E-Commerce-Anbietern benötigt werden. Auch Kion-Konkurrent Jungheinrich, der am 26. März die Bilanz vorlegt, profitiert kräftig vom Trendbeschleuniger Corona.

Im vergangenen Turnus rutschten die Erlöse von Kion um 5% auf 8,3 Mrd. Euro ab. Das Nettoergebnis krachte weit überproportional dazu um 53% auf 211 Mill. Euro in die Tiefe. Je Aktie sollen 0,41 Euro Dividende ausgeschüttet werden nach 0,04 Euro im Vorjahr. Gut lief es im vergangenen Turnus vor allem in China, das sich schnell von der Pandemie erholte. Im Reich der Mitte, aus dem auch der Kion-Großaktionär Weichai Power (45%) kommt, kletterten die Erlöse um 2% auf 526 Mill. Euro. In Nordamerika stagnierten die Umsätze immerhin bei 1,7 Mrd. Euro. In Westeuropa, dem mit Abstand größten Absatzmarkt für den deutschen Maschinenbauer, ging es dagegen bei den Erlösen um 6% auf 4,9 Mrd. Euro abwärts.

Fürs neue Jahr rechnet Kion damit, dass das Geschäft dank der Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen sowie mit dickem Auftragspolster im Rücken florieren wird. Für fast alle zentralen Finanzkennziffern ist der Konzern auf neue Rekorde programmiert: Der Bestelleingang soll in einer Spanne von 9,7 Mrd. bis 10,4 Mrd. Euro anschwellen, was am oberen Rand ein Wachstum von 10% implizieren würde. Für die Erlöse ist ein Plus von 10 bis 17% auf 9,15 Mrd. bis 9,75 Mrd. Euro vorgesehen. Fürs bereinigte Ebit wird ein Zuwachs von 32 bis 46% auf 720 Mill. bis 800 Mill. Euro erwartet – was allerdings unter dem 2019er-Wert von 851 Mill. Euro liegt. „Die Herausforderungen der Corona-Pandemie sind noch nicht überstanden“, sagte Riske. „Aus meiner Sicht ist es entscheidend, dass wir Schritt für Schritt in eine neue Normalität kommen.“

Die Anleger konnte der Kion-Chef überzeugen, dass es weiter aufwärtsgeht. Die Aktie legte zeitweise um gut 9% auf 79,70 Euro zu, womit das Rekordhoch aus dem Jahr 2017 von 81,17 Euro wieder in Reichweite kommt. Mit über 10 Mrd. Euro Marktkapitalisierung ist Kion, die mit den Gabelstaplermarken Linde und Still sowie Dematic (Lager-Automationstechnik) auftritt, Deutschlands größter börsennotierter Maschinenbauer.

Kion
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20202019
Auftragseingang94439112
Umsatz83428807
Ebitda (bereinigt)13841658
Ebit (bereinigt)547851
Nettoergebnis211445
Eigenkapitalquote (%)3026
Nettofinanzschulden8801609
Freier Cash-flow121568
Investitionen284287
Beschäftigtenzahl3620734604
Börsen-Zeitung