Mittelstand

Coronakrise trifft kleine Firmen hart

Kleine Betriebe mit weniger als fünf Mitarbeitern leiden einer neuen KfW-Studie zufolge besonders unter der schwächelnden Konjunktur. Auch im Ausland aktive Mittelständler sind betroffen. Allerdings ist Besserung in Sicht.

Coronakrise trifft kleine Firmen hart

ast Frankfurt

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie waren zwar in der gesamten Gesellschaft und Wirtschaft zu spüren, es traf aber nicht alle gleich. Eine Analyse der staatlichen Förderbank KfW kommt zu dem Schluss, dass kleine Betriebe besonders unter den Einschränkungen gelitten hätten. Große Mittelständler hingegen hätten es einfacher gehabt. Die Folgen der Krise seien nach wie vor zu spüren.

Der Studie zufolge mussten im Mai nach wie vor 41% der Betriebe mit weniger als fünf Mitarbeitern Umsatzeinbußen hinnehmen. Knapp ein Viertel berichtete von einer geringeren Eigenkapitalquote. Aufgrund ihrer beschränkten Größe hätten kleine Firmen weniger Möglichkeiten, große Reserven für mehr Krisenfestigkeit aufzubauen. „Viele dieser Unternehmen haben eine wichtige Rolle im Wirtschaftsprozess“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib bei der Vorstellung der Analyse am Donnerstag: „Sie besetzen Marktnischen, übernehmen die Rolle leistungsfähiger Zulieferer von größeren Unternehmen und wirtschaften so ohne Krise rentabel. Das krisenbedingte Ausscheiden solcher Unternehmen würde zu Schäden in der Volkswirtschaft führen.“

Bei den größeren Unternehmen litten vor allem auslandsaktive Betriebe unter Umsatzeinbußen und einer geringeren Eigenkapitalquote, so die KfW-Ökonomin. Die Gründe hierfür liegen nahe: Die Weltkonjunktur brach im Zuge der Corona-Pandemie ein, die Nachfrage nach Produkten „Made in Germany“ sank. Zudem erschweren seit Monaten Lieferengpässe bei Vorprodukten den wirtschaftlichen Wiederaufschwung.

Das Krisenmanagement von Politik und Unternehmen bewertet die KfW eher positiv. So hätten die staatlichen Zuschüsse und Kredite mit Haftungsfreistellungen einen großen Beitrag zum Schutz der Firmen geleistet. Zwar habe die Krise sicherlich einige Übernahmen befördert, die staatliche Unterstützung habe dies aber in Grenzen gehalten. Auch die Lieferengpässe werden sich nach Ansicht von Köhler-Geib in den nächsten Monaten auflösen.