Konjunktur

DIW-Barometer spricht gegen rasche Erholung

Das DIW-Konjunkturbarometer lässt nur mehr auf eine zaghafte Erholung der deutschen Wirtschaft schließen. Bei Konsumenten, Dienstleistern und in der Industrie ist die Lage angespannt.

DIW-Barometer spricht gegen rasche Erholung

DIW-Barometer spricht gegen rasche Erholung

ba Frankfurt

Die Aussichten der deutschen Wirtschaft auf eine schnelle Erholung nach der technischen Rezession im Winterhalbjahr haben sich eingetrübt. Dies signalisiert das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) für das zweite Quartal 2023. Es brach im Mai auf 91 Punkte ein. Im April hatte es noch über der 100-Punkte-Marke notiert. Diese zeigt im Durchschnitt ein Wachstum von etwa einem drittel Prozent an. „Der Rückgang der Wirtschaftsleistung im Winter ist stärker ausgefallen als erwartet wurde. Und auch die Erholung wird wohl zaghafter sein als zuvor angenommen,“ sagt Timm Bönke, Co-Leiter des DIW-Konjunkturteams. Das Bruttoinlandsprodukt war im ersten Quartal um 0,3% geschrumpft, im Schlussabschnitt 2022 um 0,5%. Mit den beiden Minusquartalen in Folge ist die hiesige Wirtschaft per Definition in eine technische Rezession gerutscht.

Gebremst wird die Wirtschaft durch die hartnäckig hohe Inflation und die Zinserhöhungen, die Kaufkraft und Kreditvergabe dämpfen, „und auch aus dem Ausland kamen zuletzt nicht die erhofften Impulse“, sagte Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin des DIW-Konjunkturteams. So könne die Industrie zwar auf ein starkes erstes Quartal zurückblicken. Wegen der jüngst wieder sinkenden Auftragseingänge blieben die Erwartungen aber zurückhaltend. „Viele Unternehmen sind verunsichert und beschränken sich momentan eher darauf, ihre Geschäftstätigkeit in bisherigem Umfang aufrechtzuerhalten, statt sie auszuweiten”, sagte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt. Auch bei den Dienstleistungen ist die Lage angespannt.