Strom, Gas, Wasserstoff

EU forciert gemeinsame Energiepolitik

Mit einem Aktionsplan will die EU-Kommission den Ausbau der Energienetze vorantreiben. Aus der Branche kommt Lob. Außerdem steht die Reform der Gas- und Wasserstoffmärkte.

EU forciert gemeinsame Energiepolitik

EU forciert gemeinsame Energiepolitik

rec Brüssel

Mit einem Aktionsplan will die EU-Kommission den Ausbau der Energienetze vorantreiben. Im Branchenverband BDEW trifft der Vorstoß auf Wohlwollen: Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae begrüßt den „EU Action Plan for Grids“ als sehr konkreten und wichtigen Schritt. Außerdem haben sich Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten auf eine Reform der Gas- und Wasserstoffmärkte verständigt.

In das europäische Stromnetz muss nach Schätzungen der EU-Kommission bis 2030 mehr als eine halbe Milliarde Euro fließen. Nur dann werde die Europäische Union bei steigendem Energiebedarf ihre Energiesicherheit gewährleisten und ihre Klimaziele erreichen können, sagte EU-Energiekommissarin Kadri Simson. Der Aktionsplan sieht vor, für grenzüberschreitende Projekte staatliche Beihilfen zu erleichtern und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.

Derzeit sind die Energienetze nach Ansicht der EU-Kommission nicht in der Lage, die prognostizierte Nachfrage zu decken. Die meisten Verteilernetze seien älter als 40 Jahre. Sie hat mehr als 150 grenzüberschreitende Energieprojekte auserkoren, auch um Stromspeicher und Transportinfrastruktur für Wasserstoff auszubauen. BDEW-Chefin Andreae gefällt am Aktionsplan der „Gleichklang zwischen Erneuerbaren-Ausbau und Netzausbau“.

Mit der überarbeiteten Gasmarkt-Richtlinie werden für Betreiber von Wasserstoffnetzen „Entflechtungsregeln gelten, die der bewährten Praxis im Gas- und Strommarkt entsprechen“. Das sagt der für Industriepolitik zuständige SPD-Politiker Jens Geier. Ihm zufolge bleibt es unter bestimmten Bedingungen den EU-Staaten überlassen, ob ein Unternehmen innerhalb einer Unternehmensgruppe zugleich ein Wasserstoffnetz und ein Erdgas- oder Stromnetz betreiben darf.

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