Wage Tracker

EZB erwartet deutlich langsameren Lohnanstieg im Euroraum

In diesem Jahr dürften die Löhne dem Wage Tracker der EZB zufolge nur mehr um 3,2%. Das weniger dynamische Wachstum wird sich fortsetzen.

EZB erwartet deutlich langsameren Lohnanstieg im Euroraum

Lohnanstieg weniger dynamisch

Reuters Frankfurt

Der Anstieg der Löhne in der Euro-Zone wird sich nach EZB-Berechnungen in diesem und im nächsten Jahr erheblich abschwächen. Laut dem „Wage Tracker“, der auf bereits ausgehandelten Lohnvereinbarungen basiert, wird sich das Lohnwachstum 2025 auf 3,2% abmildern, nach 4,6% im vergangenen Jahr. „Vorläufige Daten des EZB-Lohntrackers deuten auf ein geringeres und stabileres Lohnwachstum im ersten Halbjahr 2026 hin“, erklärte die EZB. Für das erste Halbjahr 2026 wird nur noch ein Anstieg der Löhne um 1,7% angezeigt, nach einem Plus von 4,3% im ersten Halbjahr 2025 und erwarteten 2,1% im zweiten Halbjahr 2025. Die Schätzung für die erste Jahreshälfte 2026 basiert allerdings darauf, dass die bisher ausgehandelten Tarifverträge weniger Arbeitnehmer betreffen.

Werden Einmalzahlungen außen vor gelassen, ist der Trend nach unten etwas weniger stark ausgeprägt. Der entsprechende Indikator weist bei dieser Betrachtung eine Abschwächung des Lohnwachstums im laufenden Jahr auf 3,8% aus, nach geschätzten 4,1% 2024. Für das erste Halbjahr 2026 wird ein Lohnplus von 2,5% angezeigt, nach einem Anstieg von 4,3% in der ersten und von 3,3% in der zweiten Jahreshälfte 2025.

Die Löhne waren in den vergangenen Jahren teils kräftig geklettert wegen des massiven Inflationsanstiegs, der im Herbst 2022 bei über 10% gelegen hatte. Inzwischen ist die Teuerung aber wieder erheblich gefallen. Im August hatte sie nach finalen Eurostat-Daten bei 2% gelegen und damit genau das EZB-Ziel erreicht.