Großbritannien will Grenze zu Irland offen halten
hip London – Großbritannien wird keine Schlagbäume errichten, um künftig den Güterverkehr zwischen Nordirland und der Republik Irland zu kontrollieren. Der für den Brexit zuständige britische Staatssekretär David Davis will sich dazu technischer Mittel bedienen. Er sei zuversichtlich, dass sich die beiden Länder und die EU in dieser Angelegenheit verständigen können, sagte er vor einem Parlamentsausschuss. Die Technologie sei heute besser als vor 20 Jahren und alle verstünden ihren Wert. Schon heute gebe es ein ausgetüfteltes System, um mit der unterschiedlichen Besteuerung von Waren im Norden und Süden umzugehen. Auf diese Weise könnte man ihm zufolge auch den Güterverkehr zwischen Großbritannien und Häfen wie Rotterdam kontrollieren.Tritt Großbritannien wie angekündigt nicht nur aus der Staatengemeinschaft, sondern auch aus Binnenmarkt und Zollunion aus, verläuft künftig die EU-Außengrenze durch Irland. Kaum anzunehmen, dass die in den zwanziger Jahren geschaffene Common Travel Area, auch Klein-Schengen genannt, wie von May angekündigt erhalten werden kann. Beim Abschluss des Karfreitagsabkommens, das die bewaffneten Auseinandersetzungen in Nordirland beendete, war man davon ausgegangen, dass Irland und Großbritannien der Staatengemeinschaft auch weiterhin angehören würden. “Wir werden nichts tun, was den Friedensprozess gefährden könnte”, sagte Davis. Sinn Féin forderte bereits eine Volksabstimmung über den Austritt Nordirlands aus dem Vereinigten Königreich.