Kehrtwende in der Prognose

Internationale Energieagentur erwartet steigende Ölnachfrage bis 2050

Der Wandel in der Klimapolitik der USA unter Präsident Donald Trump hat Folgen. Die globale Ölnachfrage könnte deutlich länger steigen als erwartet – mit Auswirkungen auf das Klima.

Internationale Energieagentur erwartet steigende Ölnachfrage bis 2050

Globale Ölnachfrage dürfte bis 2050
weiter zunehmen

mpi Frankfurt

Die Internationale Energieagentur (IEA) vollzieht eine Kehrtwende bei ihrer Prognose zur weltweiten Nachfrage nach Öl. Eine langsamere Elektrifizierung im Bereich Verkehr und ein schleppender Ausbau der Erneuerbaren Energien führt laut ihrem „Current Policies Scenario“ dazu, dass die Ölnachfrage bis 2050 um 13% steigt. Bislang hatte die IEA erwartet, dass der Höhepunkt der Nachfrage bereits in diesem Jahrzehnt erreicht wird. Um die erwartete zusätzliche Nachfrage zu bedienen, müssten laut IEA rund 25 Millionen Barrel an Produktionskapazitäten pro Tag erschlossen werden.

Hauptursache für die revidierte Prognose sind die politischen Entwicklungen in den USA. Hier sieht die IEA bereits eine Verlangsamung der Energiewende. Weitere Staaten könnten sich dies als Vorbild nehmen und ebenfalls weniger in den Klimaschutz investieren.

Der höhere Bedarf für fossile Brennstoffe hätte gravierende Folgen. Sollte die globale Ölnachfrage bis 2050 in dem prognostizieren Ausmaß steigen, würde die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf knapp drei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau steigen. Selbst in einem optimistischeren Szenario der IEA, das auf den bisherigen Klimazusagen der Staaten beruht und in dem die Ölnachfrage nur bis „um 2030“ zulegt, würden die Pariser Klimaziele nicht eingehalten.