Europäischer Rechnungshof

Kritik an Beratungspraxis der EU-Kommission

Der Europäische Rechnungshof hat in einem neuen Bericht vor einer Abhängigkeit der EU-Kommission von externen Beratern gewarnt.

Kritik an Beratungspraxis der EU-Kommission

ahe/dpa-afx Brüssel

Der Europäische Rechnungshof hat in einem neuen Bericht vor einer Abhängigkeit der EU-Kommission von externen Beratern gewarnt. „Gewisse Aufgaben auszulagern, kann nützlich und mitunter notwendig sein“, erklärte der zuständige Prüfer François-Roger Cazala am Donnerstag in Brüssel. Die Kommission stelle aber nicht ausreichend sicher, dass sie ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis erziele.

Nach Ansicht der Prüfer gibt es etwa Lücken bei der Bewertung der Arbeit der Berater. Die EU-Kommission vergibt jährlich Aufträge für etwa 1 Mrd. Euro an Beratungsunternehmen. Problematisch sei, dass sie sich auf zu wenige Anbieter konzentriere, heißt es in dem Bericht. Demzufolge arbeiteten von 2017 bis 2019 etwa 2800 externe Berater für die Brüsseler Behörde. In dieser Zeit gingen 22% der Honorare an nur zehn Unternehmen. Nicht selten erhalte ein einzelner Anbieter über mehrere Jahre aufeinanderfolgende Aufträge trotz regelmäßiger offener Ausschreibungen, hieß es. Damit sei das Risiko der Abhängigkeit verbunden. Zudem könne es zu Interessenkonflikten kommen, die nicht ausreichend überwacht würden.

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